Robuste Schafrassen

Robuste Schafrassen für Hobbyhalter

Wer Schafe halten möchte, um lediglich den Bewuchs auf seinem Grundstück niedrig zu halten, sollte robuste Rassen wählen. Vier Beispiele stellen wir hier vor – weiteren Rat gibt es beim Züchter.

Bentheimer ­Landschafe

Typisch für Bentheimer Landschafe ist die Gesichtszeichnung. (Bildquelle: knaufb/stock.adobe.com)

Herkunft: Das Bentheimer Landschaf entstammt ursprünglich wohl aus Moor- und Heideschafen der niedersächsischen Grafschaft Bentheim in die Drenther Heideschafe aus den Niederlanden eingekreuzt wurden. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen stuft das Bentheimer Landschaf in seiner „Roten Liste“ als gefährdet ein.

Aussehen: Typisch bei den Bentheimer Landschafen sind schwarze Flecken am Kopf, vor allem um Augen, Ohrspitzen und am Maul. Die Tiere sind hochbeinig und ­besitzen einen langen bewollten Schwanz. Ihre Wolle ist reinweiß und sollte einmal im Jahr geschoren werden. Die Tiere bleiben hornlos.

Größe: Die Rasse ist mittelgroß. ­Böcke können um die 100 kg wiegen und erreichen eine Widerristhöhe von rund 75 cm. Muttertiere wiegen 60 bis 85 kg und sind etwa 5 cm kleiner als Böcke.

Eigenschaften/Haltung: Die Schafe sind widerstandsfähig, anspruchslos im Futter und haben harte Klauen. Sie benötigen aber einen Stall bzw. Unterstand. Die Tiere können recht zutraulich werden.

Kamerunschafe

Die männlichen Tiere der Kamerunschafe sind gehornt. (Bildquelle: Axel Gutjahr/stock.adobe.com)

Herkunft: Das Kamerunschaf ist ein Zwergschaf und stammt ursprünglich aus Westafrika. In Europa wurde das Landschaf meist erst in Tierparks gehalten.

Aussehen: Kamerunschafe sind Haarschafe. Sie müssen also nicht geschoren werden. Die Tiere sind meist braun bis kastanienbraun mit schwarzer Zeichnung an Bauch, Kopf und Beinen. Es gibt sie aber auch in schwarzer Grundfärbung mit brauner Zeichnung an Bauch, Kopf und Beinen. Manche sind einfarbig schwarz oder braun, aber auch zwei- und dreifarbig gescheckte Tiere kommen vor. Der Schwanz ist kurz, die ­Ohren sind klein und stehen nach außen. Männliche Tiere haben Hornschnecken, weibliche Tiere sind nicht gehornt.

Größe: Kamerunschafe sind klein. Böcke werden gemessen am Widerrist, also am erhöhten Übergang vom Hals zum Rücken, 60 bis 70 cm groß und wiegen etwa 45 bis 60 kg. Mutterschafe sind bis zu etwa 10 cm kleiner und wiegen etwa 35 bis 50 kg.

Eigenschaften/Haltung: Kamerunschafe sind robust und widerstandsfähig. Sie eignen sich zur extensiven Haltung wie der Landschaftspflege. Ständige Nässe weicht ihre Klauen auf, daher sind sie für Moderhinke gefährdet. Ein Stall ist zu empfehlen. Kamerunschafe sind sehr temperamentvoll und relativ scheu.

Shropshire-Schafe

Shropshire zählen zu den Wollschafen. (Bildquelle: ccestep8/stock.adobe.com)

Herkunft: Die Schafrasse stammt ursprüng­lich aus den englischen Grafschaften Shropshire und ­Staffordhire.

Aussehen: Die Wollschafe sind klein bis mittelgroß und hornlos. Ihre Wolle ist reinweiß und bedeckt den Kopf bis zu Backen und Nase. Behaarte Körperteile sind dunkelbraun bis schwarz.

Größe: Böcke wiegen 90 bis zu 120 kg und werden 75 bis zu 80 cm groß. Mutterschafe bleiben etwa 5 cm kleiner und mit etwa 85 kg wesentlich leichter.

Eigenschaften/Haltung: Shropshire-Schafe gelten als friedlich und ­ausgeglichen. Im Gegensatz zu ­anderen Schafrassen sollen sie in Streuobst­wiesen keine Baumrinde verbeißen solange ausreichend Weidegras vorhanden ist. Vielerorts werden sie auch in Weihnachtsbaumkulturen eingesetzt, wo sie den Aufwuchs kurzhalten, nicht aber die Jungtriebe der Fichten und Tannen verbeißen.

Ouessantschafe

Das Quessant-Schaf zählt zu den Heidschnucken. (Bildquelle: Zophoba/stock.adobe.com)

Herkunft: Das Ouessantschaf ist die kleinste Schafrasse Europas. Es zählt zu den kleinen Heid­schnucken und kann je nach Standort auf relativ kleinen Flächen gehalten werden, etwa drei Tiere pro 1000 m². Das Schaf stammt ursprünglich von der französischen Insel Ouessant vor der bretonischen Küste im Atlantik.

Aussehen: Das Schaf ist relativ hochbeinig, hat lange Wolle mit sehr dichter Unterwolle, die einmal im Jahr geschoren werden muss. Der feine Kopf ist bis an die Stirn bewollt. Die Woll­farbe der Tiere ist meist schwarz, es gibt sie aber in grau, weiß, braun und schimmelfarben. Weibliche Tiere sind hornlos, männliche gehörnt. Der Schwanz endet über dem Sprunggelenk.

Größe: Böcke wiegen zwischen 15 und 20 kg und werden etwa 50 cm (Wider­risthöhe) groß, Mutterschafe sind etwas kleiner (etwa 41 bis 46 cm) und wiegen 13 bis 16 kg.

Eigenschaften/Haltung: Das Ouessantschaf ist sehr genügsam und widerstandsfähig. Es lässt sich ganzjährig draußen halten. Dort genügt in der Regel ein Unterstand als Regen- und Sonnenschutz.

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