Rohmilch immer abkochen

Immer mehr Menschen entdecken Rohmilch für sich und versprechen sich gesundheitliche Vorzüge von ihrem Konsum. Das Landvolk Niedersachsen warnt jedoch davor, Rohmilch ohne Abkochen zu verzehren.



Rohmilch gilt bei vielen Menschen als ein sehr gesundes Lebensmittel. Bleiben doch die besonderen Inhaltsstoffe der Milch wie die verschiedenen Vitamine in Rohmilch komplett erhalten. Doch leider können in der unbehandelten Milch auch Keime stecken, die unter anderem schwere Durchfallerkrankungen auslösen können.

Deshalb rät das Niedersächsische Landvolk dringend dazu, Rohmilch vor dem Verzehr immer abzukochen. "Selbst bei bester Hygiene und hervorragendem Management kann die Keimbelastung nie ganz ausgeschlossen werden", heißt es in einer Pressemeldung des Verbandes. Den Hinweis auf das Abkochen bringen Betreiber von Milchautomaten stets gut lesbar an ihren Verkaufsstellen an.

Schonend pasteurisiert
Die im Handel erhältliche Frischmilch wird schonend pasteurisiert. Dabei wird die Milch 15 bis 30 sek. lang auf 72 bis 75 °C erhitzt. Vorteil: Die Keime werden abgetötet, die Vitamine bleiben größtenteils erhalten.

Studien wie eine 2014 von europäischen Kinderärzten veröffentlichte zeigen immer wieder die positiven Effekte von Rohmilchkonsum auf. So stellten die Ärzte fest, dass der Verzehr von Rohmilch vor Mittelohrentzündungen, Schnupfen, Atemwegsinfektionen und Fieber schützt. Trotzdem bleibt die mögliche Keimbelastung ein großer Risikofaktor, gerade für Kinder, Schwangere oder andere Risikogruppen.

Eine mögliche Alternative zur Rohmilch ist Vorzugsmilch. Diese unterliegt besonderen hygienischen Vorschriften und Kontrollen. Trotzdem kann das Vorkommen von Krankheitserregern auch hier nicht ausgeschlossen werden, stellt das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit fest. Entsprechend rät die Behörde vom Verzehr durch Kinder, Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem ab.