E-Bikes

Radzubehör mit „E“ davor - sinnvoll?

Das Geschäft mit E-Bikes boomt. Daran wollen auch die Zubehör-Anbieter verdienen. Welche Extra-Produkte er wirklich benötigt, beurteilt jeder E-Bike-Fahrer am besten selbst. Der Pressedienst Fahrrad gibt einen Überblick.

Allein im vergangenen Jahr wurden rund 720.000 Räder mit Elektroantrieb in Deutschland verkauft. Kein Wunder, dass auch die Anbieter von entsprechendem Zubehör davon profitieren möchten. So werden immer mehr neue Produkte mit einem „E“ am Anfang verziert. Doch braucht es wirklich eigens „E-Bike-Helme“, „E-Bike-Sattel“ und „E-Bike-Reiniger“? Zumindest die Hersteller sind davon überzeugt. Der Pressedienst Fahrrad gibt einen Überblick über Zubehörteile und deren Nutzen.

Gut ausgeleuchtet

  • Vor einigen Jahren hat der Gesetzgeber die Dynamopflicht abgeschafft. Seitdem darf die E-Bike-Beleuchtung aus dem Antriebs-Akku gespeist werden. Das macht jedoch spezielle Scheinwerfer mit Spannungswandler notwendig. Mit bis zu 150 Lux ist die Umgebung dafür bestens ausgeleuchet. Bei den neuesten Modellen lässt sich sogar per Knopfdruck wie bei einem Auto ein Fernlicht an- und ausschalten.
  • Anderer E-Zubehör ist im ersten Moment weniger einleuchtend. Dazu gehören spezielle E-Bike-Sattel. Ein Griff an der Rückseite soll das Anheben des Rads vereinfachen. Die kurze „Nase“ und das längere, hochgezogene Hinterteil sollen auch beim Beschleunigen einen sicheren Sitz garantieren.
  • Akkuleistung sinkt durch Kälte. Daher gibt es Schutzhüllen für unterschiedlich angebrachte E-Bike-Akkus, allerdings auch für Motor und Display. Spezieller Spritzschutz oder Neoprenhüllen für die elektronischen Kontakte bei entnommenen Akkus sind weitere Zubehörteile in diesem Bereich. Doch auch Ladegerät, Display und Ersatzakku sollen – wenn es nach den Herstellern geht – stets bestens geschützt sein. Daher beiten sie besondere Taschen an, in denen der Radfahrer diese Teile sicher bis ins Büro transportieren kann. Zudem sind wasserdichte Packtaschen extra für E-Biker erhältlich. Sie haben einen verstärkten Innenraum und haben jeweils ein Extrafach für Akku und Display.
  • Sogar Fahrradketten eigens für E-Bikes sind auf dem Markt. Sie werben mit langer Haltbarkeit. Schließlich sei das Rad laut Herstellern durch den E-Antrieb höheren Belastungen ausgesetzt.
  • Es überrascht nicht, dass es auch extra Reifenmodelle für E-Bikes gibt. Eine spezielle Gummimischung und ein stabileres Reifengerüst machen den Unterschied zu Nicht-E-Bike-Rädern aus. Sie sollen Sicherheit und Traktion in Kurven und am Berg garantieren. Ein geringer Rollwiderstand soll sich zudem im niedrigen Energieverbrauch und damit in der höheren Reichweite äußern.
  • Für S-Pedelec-Fahrer besteht eine Helmpflicht. Eine gesetzliche Richtlinie speziell für diese Helme gibt es bislang allerdings nur in den Niederlanden. Für den Fall, dass diese Richtlinie bald EU-weit gilt, sind die Hersteller vorbereitet. So gibt es schon jetzt Helme mit besonders dicker, stoßdämpfenden Hartschaumstoff-Schicht. Der Schläfen- und Nackenbereich ist besonders tief heruntergezogen und bietet so mehr Schutz.

Extra schonend reinigen?

  • Wer sein E-Schätzchen reinigen will, greift vermutlich zu Spülmittel oder herkömmlichen Reiniger. Doch hier sollen E-Bike-Reiniger ihre Berechtigung haben, indem sie besonders schonend für Kontakte, Dichtungen und Kabel sind. Fraglich ist, wer für einen solchen biologisch abbaubaren Reiniger knapp 17 € ausgeben möchte.

Generell ist das E-Bike-Zubehör nicht günstig. Die Hersteller rechnen damit, dass der hohe Anschaffungspreis der Räder dazu führt, dass die Käufer auch mehr Geld in Zubehör investieren als es früher der Fall war.

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