Parlamentarischer Abend

Ernste Töne am Rhein

Sorge um die Zukunft der Familienbetriebe: Am Mittwoch luden die beiden nordrhein-westfälischen Landfrauenverbände zum parlamentarischen Abend nach Düsseldorf ein und diskutierten darüber mit 140 Abgeordneten.

Die ASP (Afrikanische Schweinepest) ist kaum noch 60 Kilometer von den Schweine haltenden Betrieben in Nordrhein-Westfalen entfernt. Der diesjährige Dürresommer hat die Betriebe hart getroffen. Statt Anerkennung für ihre Arbeit hagelt es zudem mediale und gesellschaftliche Kritik an der Landwirtschaft. Vielerorts liegen die Nerven der Landwirte blank. Die derzeitige Anspannung war auch am Mittwoch im Gebäude des Landtags deutlich zu spüren.

Landfrauen im Landtag

Der Anlass war eigentlich ein sehr schöner: Die beiden nordrhein-westfälischen Landfrauenverbände, der westfälisch-lippischen Landfrauenverband (WLLV) und der Rheinische Landfrauenverband (RhLV) hatten nämlich zu einem parlamentarischen Abend in das Restaurant des Landtages eingeladen. Dieses Format veranstalten die Landfrauen nur alle fünf Jahre. Es hat für sie einen hohen Stellenwert.

Es geht ans Eingemachte

Nach einem „get together“, wie neudeutsch ein lockeres Zusammentreffen heißt, und kulinarischen Köstlichkeiten aus Kürbis, die der Landfrauenservice kredenzte, ging es ans Eingemachte. Die Landfrauen „schnappten“ sich ihre jeweiligen Abgeordneten, um direkt mit ihnen über das zu reden, was auf den Nägeln brennt. Eine Sorge wurde besonders häufig thematisiert: Die Zukunft der ländlichen Familienbetriebe. In NRW gibt es rund 33 000 Familienbetriebe, drei Viertel leben von der Nutztierhaltung. Damit verbunden waren Fragen wie:

  • Welche Folgen haben politische Forderungen für die Betriebe?
  • Welche Perspektiven haben sie?
  • Lohnen sich Investitionen?
  • Haben sie Planungssicherheit?
  • Wie verlässlich sind die poltischen Partner?

Einig waren sich Landfrauen und Politiker darin, dass Landwirte Wege in der Tierhaltung und beim Tierschutz gehen müssen, die gesellschaftlich akzeptiert werden. „Was wir nicht brauchen, sind noch mehr Auflagen und eine Verlagerung der landwirtschaftlichen Produktion ins Ausland“, mahnten die Landfrauen.

Die Präsidentinnen gaben den 140 Abgeordneten eine eindringliche Botschaft mit auf den Weg. Lesen Sie weiter im nächsten Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben. Folge 39 erscheint am 27. September 2018.


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