Bildung

Neue Wege in der Beratung

Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie: Welche Anforderungen ergeben sich für Ausbildung und Beratung?

Die Landwirtschaft hat sich in eine moderne und produktive Branche entwickelt. Dennoch wird sie von Teilen der Gesellschaft kritisch gesehen. Was bedeutet das in Zukunft für die Ausrichtung von Ausbildung und Beratung?

Diese Frage stand über der 42. Bundestagung des Verbandes der Lehr- und Beratungskräfte für Haushalt und Verbrauch im ländlichen Raum (vlb), zu der rund 70 Mitglieder aus den angeschlossenen Landesverbänden sowie Experten aus Wissenschaft, Beratung und Ausbildung am Freitag vergangener Woche nach Kleve am Niederrhein gekommen waren.

Nutztierhaltung zwischen Ökologie und Ökonomie

Verbraucher wünschen sich eine Nutztierhaltung mit mehr Tierwohl. Doch beim Einkauf honorieren viele es nicht, wenn der Landwirt seinen Schweinen mehr Platz bietet. (Bildquelle: Schildmann)

„Dieses Spannungsfeld ist schwer aufzulösen“, sagte Prof. Dr. Steffi Wiedemann, Hochschule Rhein-Waal. „Die zukünftige Nutztierhaltung muss monetären Anforderungen Rechnung tragen. Um gesellschaftlich akzeptiert zu bleiben, wird sie sich jedoch stärker an den Bedürfnissen des Tierschutzes und der Ökologie orientieren müssen“, betonte die Nutztierwissenschaftlerin. Dr. Martin Berges, Direktor der Landwirtschaftskammer NRW, mahnte: „Der Ton im Umgang mit Landwirten wird rauer.“ Sie seien bereit den Weg in Richtung mehr Tierwohl zu gehen. Doch der Verbraucher müsse es honorieren.

Beratung: soziale und ökologische Aspekte werden wichtiger

Christian Wucherpfennig, Fachschule für Agrarwirtschaft Kleve, verzeichnet ein steigendes Interesse von Auszubildenden am Ökolandbau. Der Experte für Ökolandbau sieht es als zukünftige Aufgabe der Beratung und der Ausbildung, die konventionelle und die ökologische Landwirtschaft weniger zu vergleichen und zu bewerten als nebeneinander zu sehen. Silvia Tappe, vlb-Bundesvorsitzende, leitete daraus für die Arbeit des vlb, der sich als Bindeglied zwischen Verbrauchern und Erzeugern versteht, ab, dass soziale und ökologische Aspekte in der Beratung noch wichtiger werden.

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