Bäuerinnenforum Borken

Neue Risiken für Betriebe?

Hagel, Tierseuchen oder Pflanzenkrankheiten – seit Generationen leben Landwirte mit diesen Risiken und wissen, wie sie sich absichern. Doch heute werden sie mit neuen und vielfältigen Risiken konfrontiert. Was kommt auf Landwirte zu?

Um zukünftige Herausforderungen und Risiken, aber auch um die Chancen ging es beim Bäuerinnenforum der Kreislandfrauen in Borken am Mittwoch in Südlohn. Referentin Kirsten Müller von der Landwirtschaftlichen Rentenbank in Frankfurt am Main sprach über Risiken und gab Tipps zum Management.

Mehr Risiken

„Die Risiken für Landwirte größer und vielfältiger.“ Neben klimatischen Veränderungen kommen die Volatilität der Agrarpreise, der Arbeitskräftemangel, die Anforderungen der Verbraucher und die Suche nach einem Hofnachfolger als Risikofaktoren hinzu. Dieses Risiko sei nicht zu unterschätzen. Denn immer weniger Betrieben gelinge es, die Nachfolge zu sichern, weil etwa das Einkommen nicht reicht oder Übernehmer andere Ansprüche an die Freizeit und Selbstverwirklichung stellen. Gleichzeitig können landwirtschaftliche Unternehmen eingetretene Risiken schlechter abpuffern. Gründe sind der steigende Pachtanteil, der tendenziell höhere Anteil an Fremd- und weniger Eigenkapital sowie die zunehmende Spezialisierung.

Risiken erkennen

In diesem Spannungsfeld sieht die Referentin Landwirte gefordert, ihren Weg zu finden. Sie empfahl ein eigenes Risikomanagement zu betreiben. Dazu lieferte die Beraterin praktische Fragen, die sich jeder selbst stellen kann:

  • Welche Risiken hat der Betrieb (z.B. Volatilität, Finanzen, Erzeugerpreise, Technik, Krankheiten, Arbeitskräfte, die eigene Gesundheit, die Familie, die Nachfolge)?
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Risiko tatsächlich eintritt?
  • Wie groß wäre der wirtschaftliche Schaden für den Betrieb?
  • Hat der Betrieb Ressourcen, um den Schaden aufzufangen (z.B. Flächen-, Maschinen- und Kapitalausstattung, Know-How des Betriebsleiters?

Zusätzlich empfahl Müller, den kostenlosen Online-Risikomanager der Rentenbank zu nutzen.

Trotz vieler Risiken machte die Referentin den Zuhörern Mut. Gerade im Management und aufgrund der guten Ausbildung heutiger Betriebsleiter sehe sie Chancen für die Zukunft. „Erfolgreiche Betriebe zeichnen sich durch ein geschicktes Know-How aus“, betonte Müller.


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