Westfälisches Römermuseum Haltern

Museumsbesuch: Wieder zu Gast bei den Römern

Nach drei Monaten Umbaupause hat das Römermuseum in Halten wieder geöffnet. Zu sehen gibt es Fundstücke aus der Zeit der Römer in Westfalen vor 2000 Jahren.

Die mehrmonatigen Renovierungsarbeiten sind beendet: Seit wenigen Tagen ist das Westfälische Römermuseum in Haltern wieder geöffnet.

Varus und die Römer in Westfalen ziehen noch immer, und das nicht nur unter Kindern und Familien. Mehr als 40.000 Besucher wurden allein 2019 im Westfälischen Römermuseum in Haltern (Kreis Recklinghausen) gezählt. Dabei war das Haus kaum mehr als neun Monate geöffnet. Seit Oktober gingen dort Bauarbeiter ein und aus, das Museum war wegen notwendiger Renovierungsarbeiten geschlossen.

Umbaupause beendet

Vor wenigen Tagen wurde diese Zwangspause beendet. Die Türen führen nun durch ein nagelneues, barrierefrei zugängliches Foyer ins Innere. Zu sehen sind dort – wie bisher auch schon – archäologische Fundstücke aus den westfälischen Römerlagern an der Lippe. Mit Fotografien, Zeichnungen und Karten dokumentieren sie das Leben der Soldaten und Händler, aber auch der „Ureinwohner“ Westfalens vor rund 2000 Jahren.

Darauf sind die Museumsleute stolz: Aus Tausenden Fundstücken haben sie dieses reich verzierte römische Totenbett rekonstruieren können. (Bildquelle: Foto: Mühlenbrock/LWL)

Aus Anlass der jetzt erfolgten Wiedereröffnung wurde in der Dauerausstellung ein reich verziertes Totenbett, eine sogenannte „Kline“, ausgestellt. Das Bett ist aus kleinsten geschnitzten Knochenteilen rekonstruiert worden, die bei Haltern auf einem ehemaligen Gräberfeld gefunden worden sind.

Den Fachleuten gelang es, in scheinbar endloser Puzzlearbeit aus den zum Teil winzigen Stücken das Totenbett zusammenzusetzen. Es sei nördlich der Alpen einmalig und ein „archäologischer Fund von ­europäischem Rang“, erläutert der Museumsleiter Josef Mühlenbrock.

Außenansicht des Römermuseums in Haltern. (Bildquelle: Hähnel / LWL)

Der Bau erinnert an ein Römerlager

Das Westfälische Römermuseum wird vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe getragen. Es wurde vor fast 30 Jahren auf dem Gelände eines untergegangenen Römerlagers an der Lippe errichtet. Das lang gestreckte Museumsgebäude mit seinen gläsernen Spitzen soll an die Palisadenwände und Zeltspitzen des einstigen Lagers erinnern.

Vor drei Jahren wurde das Museum um eine „Römerbaustelle“ erweitert. Dahinter verbirgt sich die ­begehbare hölzerne Konstruktion einer römischen Wehranlage, nach antiken Vorbildern rekonstruiert.

Tipps für Besucher
Öffnungszeiten: Das Museum in Haltern, Weseler Straße 100, ist dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet, außerdem samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 6 €, ermäßigt 3 €, Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre haben freien Eintritt.
Weitere Informationen: Tel. (0 23 64) 9 37 60, www.roemermuseum-haltern.de.