Mittags bleibt die Küche kalt

Die Deutschen essen immer seltener zu Hause. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Gesellschaft für Konsumforschung.



Wochentags frühstücken demnach nur noch 72 % der Menschen üblicherweise zu Hause. Besonders beim Mittagessen unter der Woche ist ein starker Rückgang zu spüren. Lediglich 56 % der Deutschen essen mittags daheim. Vor allem bei Kindern wird das immer seltener. Bei Kleinkindern sind es 41 % weniger als vor zehn Jahren, bei Grundschulkindern 33 % weniger.

Der Grund liegt im Ausbau der Ganztagesbetreuung und den Ganztagesschulen. Am seltensten essen nach wie vor die 20- bis 29-Jährigen wochentags mittags zu Hause. Ähnlich selten ist dies inzwischen auch bei den 30- bis 49-Jährigen der Fall. Das liegt vormutlich an der hohen Beschäftigungsrate, der steigenden Arbeitsmobilität sowie den kürzeren Elternzeiten.

Wichtiger Treffpunkt fehlt

Vielen Familien fehlt dadurch ein wichtiger „Treffpunkt“, um sich über familiäre Ereignisse zu unterhalten und von Erlebnissen zu erzählen. Dieser soziale Austausch beim Essen wird, sofern er überhaupt stattfindet, auf den Abend und das Wochenende verlegt. Im Rentenalter steigt dann der Anteil der Menschen, die daheim zu Mittag essen, wieder stark an. Doch selbst die Rentner essen heute seltener zu Hause als vor zehn Jahren.