Funklöcher gibt es nicht nur auf der Landkarte, sondern auch im eigenen Haus. Der WLAN-Router schafft es aufgrund von Architektur, bestimmten Baustoffen oder aufgrund der Entfernung nicht, das kabellose Internet bis in die letzte Ecke des Hauses zu bringen. Optimierungspotenzial bietet nicht nur der Router selbst, sondern gegebenenfalls auch ein sogenannter WLAN-Repeater.
Auf dem neuesten Stand
Wer sein Funknetzwerk entlastet und die Einstellungen am Router prüft, kann profitieren. Folgende Tipps können helfen, die Reichweite des Netzes zu erhöhen:
- Stationäre Computer und Drucker, die in der Nähe des Routers stehen, sollten bevorzugt per LAN-Kabel angeschlossen werden, um die Funkverbindungen für andere Geräte frei zu machen.
- Die Position des Routers entscheidet über seine Reichweite: Experimentieren Sie sowohl beim Aufstellungsort als auch bei der Ausrichtung der Antennen.
- Andere WLAN-Netze und ihre Router können die Übertragung stören. Über die Benutzeroberfläche am PC oder Smartphone lässt sich die Suche nach freien Funkkanälen aktivieren. Dann wählt der Router selbstständig den Kanal mit den wenigsten Störungen.
- Der Blick in die Bedienungsanleitung zeigt, ob Router und Endgeräte in der Lage sind, 5-GHz-Frequenzen zu nutzen. Das ist Voraussetzung, um von 2,4 auf 5 GHz zu wechseln. Dieser neue Frequenzbereich ist meist noch nicht so „verstopft“. Nachteil ist jedoch, dass die Signalstärke eher störanfällig für Hindernisse wie Wände oder große Gegenstände ist.
- Für Router gibt es Updates der Betriebssoftware. Je aktueller sie ist, desto höher ist die Leistung.
Wenn alle Tricks nicht helfen, kann ein WLAN-Repeater helfen.
Standort von Router und Repeater
An den Standort eines Repeaters sind einige Anforderungen geknüpft, wenn er das WLAN optimal erweitern soll.
- An dem Ort sollte eine ausreichend stabile und schnelle Verbindung zum WLAN des Hauptrouters sein.
- Falls möglich, sollte der Repeater auf halber Strecke zwischen Router und End-Empfangsgerät stehen.
- Repeater zeigen mit LED-Leuchten an, wo die Signalstärke gut und ihre Positionierung empfehlenswert ist. Am besten richtet man den Repeater in der Nähe des Hauptrouters ein und sucht anhand der LED-Anzeige den endgültigen Standort.
- Repeater sollten wie der Router möglichst frei stehen – nicht in einer Zimmerecke oder hinter einem Hindernis. Wasserhaltige Gegenstände wie Kühlschränke, Heizkörper oder Zimmerpflanzen reduzieren die Reichweite.
Wiederholen statt verstärken
Missverständlich ist zunächst einmal die häufig verwandte, deutsche Übersetzung: WLAN-Verstärker. Denn die kleine Box verstärkt kein Funksignal. Sie leitet sie lediglich weiter, wiederholt sie also. Die Inbetriebnahme ist denkbar einfach: In die Steckdose einstecken, Daten an PC oder Smartphone eingeben und fertig.
Wer einen Repeater anschaffen will, sollte auf folgende Kriterien achten und im Zweifelsfall die Beratung im Fachhandel nutzen:
Anzahl LAN-Ports: Hängt davon ab, wie viele Geräte in der Nähe des Repeaters per Kabel Internetzugang erhalten sollen, um das Funknetz zu entlasten.
Geschwindigkeit/Transferrate: Kein Repeater kann Daten schneller übertragen als es Router und Internetleitung hergeben. Die Geschwindigkeit wird in Mbit/s angegeben und sollte für HD-Qualität beim Videostreaming bei 5,0 Mbit/s und für Ultra-HD bei 25 Mbit/s liegen.
Frequenzbereich: Router und Repeater sollten idealerweise mit denselben Frequenzbändern funken. Üblich sind bei neueren Geräten 5 GHz, ältere senden noch auf 2,4 GHz. Wichtig ist, dass das Gerät weiß, welche Frequenz der Repeater dem Empfängergerät zuweisen soll. Geräte, die über die sogenannte „Crossband-Funktion“ verfügen, können beide Frequenzbereiche gleichzeitig verwenden. Das Senden und Empfangen von Daten erfolgt demnach parallel und nicht nacheinander wie beim „Sameband Repeating“.
MU-MIMO: Bei Netzwerken mit mehreren Nutzern (Multiple Usern, MU) ist die „Multiple-input and multiple-output“, kurz MIMO, wichtig. Sie ermöglicht, dass Datenströme zu mehreren Geräten parallel betrieben werden können. Ältere Repeater versorgen ihre Netzwerkgeräte nacheinander mit Daten. Die erreichbare Geschwindigkeit des WLANs ist hier deutlich geringer.
WPS-Option: Die WPS-Option („Wi-Fi“ Protected Setup) erleichtert die Inbetriebnahme, da keine Eingabe des Passworts erforderlich ist. Das öffnet aber auch Hackern den Zugang zum Netz. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte daher die WPS-Funktion lieber abschalten.
Anzahl der Antennen: Je mehr, desto größer die Auswahl für den Repeater, mit welcher er das Signal weitertragen will. Entspricht das Gerät dem Standard 802.11ac, entscheidet es selbst, welche Antenne gerade am besten geeignet ist, das Signal im 5-GHz-Band weiterzutragen. Geräte der vorherigen Standards 802.11b, g, a und n können das nicht.
Gastnetzwerk: Nicht jeder Repeater kann das Signal eines Gastnetzwerks wiederholen. Hier weiß der Fachhandel Rat.
Stromverbrauch: Gängige Repeater brauchen weniger als 5 W/h. Sie verursachen im Dauerbetrieb jährlich Kosten von nicht mal 11 €. Dennoch lohnt sich auch hier der genaue Blick.