DLG-Wintertagung Münster

Mehr Frauen in landwirtschaftliche Gremien

Mehr Frauen in die erste Reihe: in Zeiten des Wandels wichtiger denn je! Hinter dem Motto des DLG-Forums steht kein Fragezeichen, sondern ein Ausrufezeichen. Klare Zeichen für mehr Frauen in Führungspositionen setzt Petra Bentkämper, dlv-Präsidentin.

Frauen und Männer sind seit 1949 laut Grundgesetz gleichberechtigt. Doch auch nach mehr als 70 Jahren bedeutet Gleichberechtigung nicht gleich Berechtigung für die erste Reihe. Frauen haben es ungleich schwerer als Männer, Spitzenpositionen in landwirtschaftlichen Gremien und Unternehmen einzunehmen. Die Gründe sind vielfältig.

Es geht nur gemeinsam

Doch ist es Zeit für einen neuen Kurs. Frauen wie Männer sind angesprochen, gemeinsam an Veränderungen zu arbeiten, dass in Zeiten des Wandels mehr Frauen in Führungspositionen vertreten sind. Dieser Forderung verleiht die DLG, Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft, Nachdruck. Zur Wintertagung gestern in Münster waren vier hochkarätige Frauen aus der Agrarbranche eingeladen. Sowohl Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster, als auch Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, Nicola Lemken, Gesellschafterin und Mitglied der Geschäftsleitung beim Landmaschinenhersteller Lemken und Landwirtin Henriette Struß von der Initiative „Land schafft Verbindung“, Niedersachsen, reklamieren „mehr Frauen in die erste Reihe“ (Foto oben von rechts; mit Moderatorin Metta Steenken, entra Hof Schlamann).

Es braucht die Sicht der Frauen

Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes (Bildquelle: Weidemann)

"Betrachtet man den Deutschen Bauernverband oder andere landwirtschaftliche Verbände, dann fällt auf, dass wenige, bis gar keine Frauen in Gremien vertreten sind", sagte Petra Bentkämper und ließ keinen Zweifel daran, dass Frauen Gremien guttun. "Weil es häufig einfach die Sicht der Frauen braucht und dies gilt grundsätzlich für alle Themen. Durch ihre unterschiedlichen Perspektiven und Herangehensweisen als Männer kommen in der gemeinsamen Arbeit oft bessere oder kreativere Prozesse in Gang und sind auch ausgewogenere Ergebnisse möglich. Deshalb müssen wir weiterhin ganz intensiv darum kämpfen, dass Frauen in Entscheidungsgremien ein Platz eingeräumt wird."

Es braucht eine Quote

Petra Bentkämper, Präsidentin für 500000 Landfrauen in Deutschland, spricht sich für eine Frauenquoute aus. "Wir haben in den letzten Jahren gelernt, dass man sich grundsätzlich schwer mit einem höheren Frauenanteil tut, wenn es keine Quote gibt. An manchen Stellen sind Quoten einfach nötig, wie hoch diese auch sein mögen. Und dass es keine paritätische Besetzung geben wird, ist auch klar. Das muss Schritt für Schritt angegangen werden."

Lesen Sie hier: Petra Bentkämper über zu wenig Frauen in der Politik

Es sind genügend Frauen da

"Das Signal der Verbände geht zwar klar in die Richtung, sich für Frauen zu öffnen", verdeutlichte die Westfälin, "ich bin mir aber nicht ganz sicher, wie ernst es gemeint ist. Die Bereitschaft unter Frauen sei da, die Gremienarbeit aufzunehmen. Und genügend Frauen dafür gebe es auch. Man muss nur noch auf sie zugehen.

Den vollständigen Beitrag mit Statements aller Referentinnen lesen Sie im Wochenblatt, Folge 9 vom 27. Februar 2020.

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