Leinen oder Halbleinen?

So manche Landwirtsfamilie besitzt noch Rollen mit handgefertigtem Stoff ihrer Vorfahren. Doch handelt es sich dabei um Leinen oder Halbleinen?

Wollen Sie wissen, ob es sich bei einem Stoff tatsächlich um Leinen handelt, oder ob es doch Halbleinen ist? Auf den ersten Blick lässt sich das nur schwer erkennen. Gundela Kröger hat daher einen Tipp: Nehmen Sie den Stoff in die Hand oder noch besser: Halten Sie ihn an Ihre Wange. Fühlt er sich kühl an? Dann handelt es sich um reines Leinen.

Nahezu fusselfrei und reißfest

„Bauernleinen wurde in den Wintermonaten an Handwebstühlen von den Bäuerinnen und Mägden bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts gewebt“, erzählt Gundela Kröger. Die Leinengarne waren zuvor in unterschiedlicher Stärke aus Flachsfasern gesponnen worden. „Leinenstoffe sind extrem strapazierfähig, nahezu fusselfrei und reißfest. Zudem sind sie auch kühlend bei großer Hitze.“

Mischgewebe aus Baumwolle und Leinen

Bei Halbleinen handelt es sich um ein Gewebe aus reiner Baumwolle und Leinen. Die Längsfäden des Gewebes, sogenannte Kettfäden, bestehen aus Baumwolle und die Querfäden, sogenannte Schussfäden, aus reinem Leinen. Halbleinengewebe haben deshalb die Optik und die positiven Gebrauchseigenschaften sowohl von Baumwolle als auch von Leinen. Sie sind weitgehend fusselfrei, saugfähig, sehr strapazierfähig und lassen sich gut waschen. Bar