Landwirtschaft erfahren

Freibad oder Eisdiele? Weder noch – rund 2000 Stadtbewohner aus Beckum im Kreis Warendorf entschieden sich vergangenen Sonntag für Mastschweine, Hähnchen, Bullen und Milchkühe und Schlepper.

Vergangenen Sonntag zog es schätzungsweise 2000 Beckumer Stadtbewohner auf landwirtschaftliche Betriebe.
Hinter der Aktion stecken die Beckumer Landwirte Hubert Raring, Josef Schumacher und Christoph Tentrup-Beckstedde.
Das Besondere an der „Beckumer Höfetour“ ist die Zusammenarbeit der Landwirte mit dem Stadtmarketing.

Freibad oder Eisdiele? Weder noch – rund 2000 Stadtbewohner aus Beckum im Kreis Warendorf entschieden sich für Mastschweine, Hähnchen, Bullen und Milchkühe sowie Güllefässer, Maishäcksler und Schlepper. Bei strahlendem Sonnenschein, wolkenlosem Himmel und Temperaturen um 25 °C schwangen sich Jung und Alt vergangenen Sonntag auf’s Rad, um die moderne und vielfältige Landwirtschaft zu entdecken. Entlang eines 25 km langen Rundkurses hatten vier Beckumer Landwirte ihre Stalltüren geöffnet. Jeder repräsentierte auf seinem Familienbetrieb einen anderen Schwerpunkt.

  • Christoph Tentrup-Beckstedde: Sauenhaltung, Ferkelmast und Schweineaufzucht im geschlossenen System
  • Hubert Raring: Bullenmast
  • Wilhelm Lönne: Milchviehhaltung und Kälberaufzucht
  • Josef Roxel: Hähnchenmast

Die Beckumer Höfetour

Hinter der "Beckumer Höfetour" stecken die drei Landwirte Hubert Raring, Vorsitzender des landwirtschaftlichen Ortsverbandes Vellern-Neubeckum, Christoph Tentrup-Beckstedde vom landwirtschaftlichen Ortsverband Vellern-Neubeckum und Josef Schumacher, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes Beckum.

Anders als beim „Tag des offenen Hofes“, einer Aktion des Deutschen Bauernverbandes, arbeiteten die Landwirte bei der Höfetour mit dem Beckumer Stadtmarketing zusammen. Ziel war, den Stadtbewohnern zu zeigen, was moderne Landwirtschaft ist. „Solche Aktionen sind sehr interessant für die Bevölkerung“, betont Nadine Richter vom Stadtmarketing Beckum.

Landwirtschaft erfahren

Wer wollte, konnte die vier Höfe auf eigene Faust abfahren – der Weg war ausgeschildert – oder an einer von drei geführten Touren teilnehmen. Auf den Höfen sahen die Besucher sich die Ställe sowie neue und alte Landtechnik an. Die Kinder übten sich im Wettmelken und fuhren im Tret­trecker-Parcours um die Wette. Wer eine Pause brauchte, konnte sich mit Kaffee und Kuchen oder kalten Getränken und Bratwurst stärken.

Fragen an die Landwirte

Doch die meisten nutzten die Chance und stellten den Landwirten ihre Fragen zur Tierhaltung, zu Antibiotika, zur Mast, zu Nitrat, zu Preisen, aber auch zu Fütterung und Schlachtung. Die Landwirte wiederum nutzten die Gespräche, um die Städter aufzuklären. Sie erläuterten, welche gesetzlichen Vorgaben es zur Haltung gibt, sprachen über die Antibiotika-Datenbank, Tierkennzeichnung, Güllebörse und Marktpreise.

Allmählich schien dem einen oder anderen klar zu werden, dass Landwirte nach Recht und guter fachlicher Praxis arbeiten und nicht so, wie das Fernsehen ihnen weismachen will. Die Besucher haben gesehen, dass Landwirte und ihre Familien von der Produktion leben und ihre Betriebe in die nächste Generation weitergeben wollen. rk

Den gesamten Beitrag über die „Beckumer Höfetour“ lesen Sie in Wochenblatt-Folge 25, Seite 68-69.