Landjugend: Digitales Dorf

Eigentlich hätte die Westfälisch-Lippische Landjugend (WLL) ­einen 20 m² Messestand auf der Internationalen Grüne Woche (IGW) betreut. Als Ersatz boten sie ein ganzes Dorf im Internet.

Treckerkino, Dorfkneipe und eine riesige Tenne – all das konnten ­Besucherinnen und Besucher im digitalen Dorf der WLL entdecken. Aus dem geplanten Landjugendstand in der Nähe des Erlebnis­bauernhofes der Internationalen Grünen Woche (IGW) wurde ein digitales Landjugenddorf, das sich vergangene Woche virtuell besuchen ließ.

Bis zu 200 Leute konnten sich gleichzeitig im Landjugenddorf tummeln, sich zwanglos austauschen und Veranstaltungen besuchen sowie alte und neue Bekannte treffen, debattieren und spielen – ganz ohne Ansteckungsgefahr.

Wir wollten zeigen, was Landjugend ausmacht und ins Gedächtnis ­rufen, wie es vor der Pandemie war und was unsere Gemeinschaft zusammenhält.

Möglich machte die WLL das durch die Plattform „gather.town“, eine willkommene Alternative zu den zahllosen Zoom-Meetings der vergangenen Monate. Mit einer digitalen Figur, einem Avatar, konnten Besucherinnen und Besucher das Dorf erkunden und andere Avatare ansprechen

„Wir wollten zeigen, was Landjugend ausmacht, was typisch Landjugend in verschiedenen Bundesländern ist und ins Gedächtnis ­rufen, wie es vor der Pandemie war und was unsere Gemeinschaft zusammenhält“, sagte Lennart Krüner vom WLL-Landesvorstand.

Insgesamt 15 Ehrenamtliche und Hauptamtliche der Landjugend hatten die Ärmel hochgekrempelt. Anfang Dezember gingen die digitalen Bauarbeiten an dem Internetauftritt los.

Digitales Treckerkino

Die virtuellen Besucher konnten den Film „Einer von der alten Schule“ sehen, hinter dem die Landjugend Württemberg-Baden stand. Zahlreiche Avatare, hinter denen mal eine, mal zwei, drei, vier oder mehr junge Menschen ­standen, erlebten in zwei digitalen Treckerkinos die Uraufführung.

Danach konnten die Avatare digital den direkten Weg in die Westfalenschänke nehmen oder das Landjugenddorf mit Tenne und Landjugendhaus erkunden. „Die WLL hat da eine Plattform gebaut, die stabil lief, Spaß machte und gemein­sames Arbeiten erlaubte. Selbst die so wichtigen Klo- und Kaffeegespräche waren möglich“, sagte Mara Walz, stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend.

Obendrein haben viele bei der kleinen Schatzsuche das Motto des Dorfes „Landjugend heute – versorgt euch morgen“ entdeckt.

Umfrage der Landjugend

Gleiches galt auch für die Umfrage nach den wichtigsten Landjugendforderungen. Von der WLL in den digitalen Raum transformiert, hält das Dorfpublikum „den grundgesetzlichen Anspruch auf digitale Beteiligung und digitale Grundversorgung“ für am wichtigsten, gefolgt von der Landjugendforderung, „die öffentliche Daseinsvorsorge als Ganzes anzugehen. Das Gemeinwohl muss vor wirtschaftlichen Interessen stehen“.

Die WLL nutzt das digitale Dorf, um sich weiter zu vernetzen. Anfang 6.Februar lädt sie zum WLL-Ortsgruppen-Kaffeetrinken in der digitalen Tenne, um sich über ­Corona, Erfahrungen und Planungen auszutauschen. Hier geht es zur Anmeldung.

Zudem haben andere Landesverbände schon Interesse gezeigt, das digitale Landjugenddorf für eigenen Veranstaltungen zu nutzen.

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