Neue Vorsitzende Ina Janhsen

Landfrauen Weser-Ems: Was steht an?

Ina Janhsen aus Bensersiel ist seit Kurzem Vorsitzende des Landfrauenverbandes Weser-Ems. Die 53-Jährige will die Basis stärken – und sich als Verband beim Aufbau ­eines „Zen­trums für Ernährung und Hauswirtschaft in Niedersachsen“ einbringen.

Sie haben Anfang Mai den Vorsitz der Landfrauen Weser-Ems von Agnes Witschen übernommen. Die Wahl zwischen Ihnen und Monika Feil fiel knapp aus. Wofür stehen Sie als Vorsitzende?

Ich bin froh, dass die Delegierten zwischen uns wählen konnten und es so eine demokratische Entscheidung gab. Monika Feil ist eher für den Bereich Politik zuständig. Sie kennt sich dort bestens aus und hat ein großes Netzwerk. Sie ist nun als Stellvertreterin mit im Vorstandsteam. Meine Herzensangelegenheit ist die Basisarbeit. Ich möchte den Ortsverbänden zeigen, was sie alles in einem so großen Verband – wir sind rund 30  000 Landfrauen in 18 Kreisverbänden – erreichen können.

Was haben Sie sich vorgenommen für die kommenden vier Jahre?

Wichtig für die Zukunft unseres Verbandes ist es, junge Mitglieder für die Landfrauen zu begeistern. Außerdem möchte ich das Klischee bekämpfen, Landfrauen würden den ganzen Tag Kaffee trinken und Ausflüge unternehmen. Dafür will ich den Bereich Bildung noch stärker in den Vordergrund rücken.

Sie sind Friesländerin. Wie ist Ihr Bezug zur Landwirtschaft?

Ich stamme gebürtig von einem Hof in Sande bei Wilhelmshaven. Seit 1985 lebe ich mit meinem Mann in Bensersiel. Vier Kinder haben wir großgezogen. Unser Hof mit 120 Kühen und Ackerland liegt nur 10 m vom Deich entfernt. Das Leben dort ist nichts für Jedermann. Der Wind weht hart und im Winter wirkt die Region wie ausgestorben. Doch vor allem im Sommer begrüßen wir viele Gäste in unseren Ferienwohnungen.

Welche konkreten Projekte stehen bei den Landfrauen Weser-Ems an?

Das Europäische Weltkulturerbejahr haben wir zum Anlass genommen, ein LandFrauenKulturJahr auszurufen. Viele Kreis- und Ortsverbände haben bei uns ganz unterschiedliche Kulturveranstaltungen im gesamten Weser-­Ems-Gebiet angemeldet. Gäste sind dabei herzlich willkommen! Spannend wird außerdem der Aufbau ­eines „Zen­trums für Ernährung und Hauswirtschaft in Niedersachsen“ – kurz ZEHN. Zur ersten Sitzung hat die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-­Kinast uns Landfrauen eingeladen. Wir hoffen, uns dort in Zukunft gut einbringen zu können.

Mit dem Niedersächsischen Landfrauenverband Hannover haben Sie einen mitgliederstarken Schwesterverband. Arbeiten Sie zusammen?

Einige Projekte – etwa „Landwirtschaft für kleine Hände“ oder ­„Hereinspaziert“– laufen erfolgreich in Zusammenarbeit. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Wir sind froh über unseren Schwesterverband. Niedersachsen ist flächenmäßig so groß – mit zwei Verbänden gelingt die Verbandsarbeit einfacher und besser.

Die Landfrauen Weser-Ems planen eine neue Namensgebung. Worum geht es da?

Unsere Satzung wurde neu ausgearbeitet, sie muss noch genehmigt werden. Es ist geplant, den Landfrauenverband Weser-Ems umzubenennen in „Niedersächsischer Landfrauenverband Weser-Ems e. V.“. Damit soll die Zuständigkeit in Bezug auf unseren Schwesterverband deutlicher werden. Zugleich wollen wir die Gemeinnützigkeit hervorheben. In Zukunft soll es außerdem ein Präsidium mit Präsidentin und zwei gleichwertigen Vizepräsidentinnen geben statt wie bisher eine Vorsitzende und deren erste und zweite Stellvertreterin.