Architektur im ländlichen Raum

Landbaukultur-Preis 2020: Gutes Bauen auf dem Land wird gesucht

Der Landbaukultur-Preis, einer der höchstdotierten Architekturpreise Deutschlands, zeichnet wieder die besten Neubauten auf dem Land aus, die in die Umgebung passen, funktional sind und Bewährtes mit Neuem verbinden.

Einen Neubau möchte er in Ortsrandlage eines Dorfes unweit einer Streuobstwiese errichten, schrieb uns kürzlich ein Wochenblatt-Leser. Und weiter: „Die Gebäude in der näheren Umgebung sind landwirtschaftlich genutzt. Bauweise ist vorwiegend Grünsandstein. Der Neubau soll sich gut in die Umgebung einfügen. Ein moderner Flachdachbau sähe bestimmt schön aus, könnte jedoch optisch mit der Umgebung kollidieren. Das möchte ich nicht.“

Viele auf dem Land, die bauen wollen, denken ähnlich. Für sie zählen der Preis und die Funktionalität, aber eben auch die Frage, wie sich der Bau in das Dorf und die Landschaft einfügt und gleichzeitig Funktionales und Neues möglich macht.

Dieses modernisierte Heuerlingshaus im Tecklenburger Land wurde ebenfalls 2018 ausgezeichnet.

Hochdotierter Architekturpreis

Besonders gelungene, beispielgebende Neu- oder Umbauten der Landwirtschaft zeichnet die Stiftung LV Münster auch in diesem Jahr wieder mit dem „Landbaukultur-Preis“ aus. Er wird bundesweit ausgeschrieben und ist mit insgesamt 30  000 € dotiert. Damit zählt er zu den höchstdotierten Architekturpreisen in Deutschland. Über das Preisgeld hinaus werden die Preisträger im Wochenblatt und anderen Zeitschriften des Landwirtschaftsverlages ausführlich vorgestellt.

Der Preis wird in zwei Kategorien vergeben:

  • Neue Gebäude, Gebäudeteile und/oder Außenanlagen sowie
  • Umbauten oder Umnutzungen von Altgebäuden, Gebäudeteilen oder Außenanlagen.

Außerdem wird in diesen beiden Kategorien jeweils ein Sonderpreis für das deutschsprachige Ausland (Österreich und Schweiz) ausgelobt.

Der frühere EU-Agrarkommissar Franz Fischler ist Schirmherr des Wettbewerbes.

Eine Idee aus Westfalen

Schirmherr des Wettbewerbs ist in diesem Jahr Franz Fischler, der langjährige EU-Kommissar für Landwirtschaft. Fischler wird im Januar 2021 in Berlin die Gewinner auszeichnen.

Der Preis geht auf eine Initiative des WLV-Ehrenpräsidenten Franz- Josef Möllers zurück und wurde erstmals 2014 vergeben. Unterstützt wird der Landbaukultur- Preis vom Deutschen Bauernverband, dem Bund Deutscher Architekten und dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten, der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft sowie dem Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft in Darmstadt.

Wer kann teilnehmen?

Für den Landbaukultur-Preis können sich ausschließlich Landwirtinnen und Landwirte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Zusammenarbeit mit ihren jeweiligen Architekten bzw. Landschaftsarchitekten. Die Bewerbungsfrist endet am 31. August 2020. Die architektonisch besten Projekte werden von einer hochkarätig besetzten Jury ausgewählt.

Einzureichen sind:

  • ein ausgefülltes Anmeldeformular, das auf der Internetseite der Stiftung abgerufen werden kann,
  • Planzeichnungen der Baumaßnahme sowie
  • eine Beschreibung der Baumaßnahme (Anlass, Zielsetzung, Konzeptmerkmale, Materialien, Konstruktion, Zeitpunkt der Fertigstellung).

Weitere Informationen und Erläuterungen sowie das Anmeldeformular sind auf der eigens eingerichteten Internetseite der LV-Stiftung zu finden.

Mehr Informationen gibt es hier: www.landbaukultur-preis.de

Zeitgemäßes Bauen auf dem Land

Deutscher Landbaukultur-Preis 2018 in Berlin vergeben

von Gisbert Strotdrees

Aus mehr als 80 Bewerbungen ausgewählt: Für vorbildliches Bauen auf dem Land wurden gestern abend in Berlin sieben Preisträger ausgezeichnet, davon zwei aus Westfalen.

330 neue oder sanierte Bauwerke, Gärten und Landschaftsparks in NRW öffnen am 24. und 25. Juni zum „Tag der Architektur“ ihre Türen und Tore. Darunter sind auch eine Reihe von Zielen im...