Krankheit mit den 1.000 Gesichtern

Multiple Sklerose wird auch als „Krankheit mit den 1.000 Gesichtern“ bezeichnet. Eine mögliche Seite haben wir kennen gelernt, als wir uns mit Marion Meyer aus Kirchlengernunterhalten haben.

Multiple Sklerose wird auch als „Krankheit mit den 1.000 Gesichtern“ bezeichnet. Bei jedem Betroffenen kann sie sich von einer anderen Seite zeigen. Eine mögliche Seite haben wir kennen gelernt, als wir uns mit Marion Meyer aus Kirchlengern im Kreis Herford unterhalten haben.

Sie schilderte uns, wie sie von der Erkrankung erfahren hat und welche Wege sie für sich gefunden hat, damit umzugehen.

Seit mehr als sieben Jahren lebt die 44-Jährige jetzt schon mit der Diagnose Multiple Sklerose. „Ich war im Jahr 2002 mit meinen Eltern im Urlaub. Dort sind wir viel mit dem Fahrrad gefahren“, erinnert sie sich. Dabei bemerkte sie Schmerzen in den Beinen. „Ich habe an Muskelkater gedacht“, erklärt die Landfrau.

Die Schmerzen wurden jedoch schlimmer. Zu Hause suchte sie ihren Hausarzt auf. Der verschrieb ihr Vitamine, die aber nicht halfen. Klarheit brachte eine Lumbalpunktion, die Marion Meyer im Krankenhaus Herford durchführten ließ. Dabei wird im Bereich der Lendenwirbel Nervenwasser aus dem Wirbelkanal entnommen und analysiert.

Daraufhin sprach ein Arzt erstmals von Multipler Sklerose (MS). Doch Marion Meyer konnte mit dieser Diagnose zunächst nichts anfangen, denn sie verstand den Arzt nicht. Erst eine andere Ärztin erklärte ihr genau, unter welcher Krankheit sie litt. „Ich war nur froh, dass man daran nicht sterben kann“, beschreibt sie ihre erste Reaktion. Doch dann machte sie sich Gedanken darum, wie ihr Leben künftig aussehen würde. „Ich habe vor allem an meine Kinder gedacht“, nennt sie ihre größte Sorge. Die Tochter war damals 8, der Sohn 12 Jahre alt.

Zur Linderung ihrer Schmerzen bekam Marion Meyer Cortison verschrieben. Das half ihr ganz gut. Doch weitere Schübe folgten. „Ich merke das zum Beispiel daran, dass sich der Teppich unter meinen Füßen so komisch anfühlt“, nennt sie ein Beispiel. Dann weiß sie, dass sich wieder eine neuer Schub ankündigt. Marion Meyer hat etwa drei Schübe pro Jahr. Dann muss sie jedes Mal für längere Zeit im Krankenhaus behandelt werden.