Schließung der Geburtsstationen im Land

Kliniken im ländlichen Raum: Sind Geburten ein Verlustgeschäft?

Geht die Schließung der Geburtsstationen zulasten des ländlichen Raumes? Sicher ist: Den "kleinen Häusern" fehlen Ärztinnen und Ärzte, Hebammen und Einnahmen.

Die Mehrzahl der Krankenhäuser mit Entbindungsstationen liegt in größeren Städten oder urbanen Regionen. Grob gesagt: Zwei Drittel liegen in städtischen, ein Drittel in ländlichen Regionen. Aber, so befand im vergangenen Jahr der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages: „Die Verteilung der Geburtskliniken auf städtische und ländliche Standorte hat sich in den letzten Jahren kaum verändert.“

Auf dem Land zahlen vier von fünf Kliniken zu

Das klingt beruhigend, ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Den anderen kennen die Ärztinnen und Ärzte, die Direktorinnen und Direktoren, vor allem auch die jeweiligen Träger der Krankenhäuser. Sie sind in einem Dachverband organi­siert, der sich „Deutsches Krankenhausinstitut“ nennt. In dessen jüngstem Bericht, auch Krankenhaus-Barometer genannt, geht es um die Situation der „Geburtshilflichen Abtei­lungen“. Darin ist zu lesen:

  • Noch 2014 hatte nur jedes vierte Krankenhaus enorme Probleme, Hebammen zu finden. Inzwischen steht jedes zweite Krankenhaus vor diesem Problem.
  • Heute findet etwa jede dritte Klinik für ihre Geburtsstation keinen Arzt und keine Ärztin. Betroffen sind vor allem die kleinen Einrichtungen (mit bis zu 300 Betten): „Fast zwei Drittel der Krankenhäuser in dünn besiedelten ländlichen Räumen kämpfen mit dieser Problematik“, heißt es im Krankenhaus-Barometer.
  • Zwei von drei Krankenhäusern sagen, dass ihre Kosten...