Der erste Tipp von Franz-Josef Feldkämper ist einfach: Putzen. Wer ein Rad nach der Winterpause fit für die neue Saison machen will, sollte zu Lappen und Wasser greifen. „So lässt es sich nebenbei auf Schäden überprüfen“, sagt der Zweiradmechaniker-Meister aus Ibbenbüren. Beim Wochenblatt-Besuch hat er sich in seiner Werkstatt ein altes Jugendrad auf den Ständer geholt. An ihm demonstriert er, was zu einem Frühjahrs-Check dazugehört.
Einen besonders kritischen Blick wirft der Fachmann auf die Reifen. Ist ein Mantel rissig oder abgefahren, muss er ersetzt werden. Sind auf den Felgen Schleifspuren zu sehen, deutet das auf starke Beanspruchung beim Bremsen hin. Dann braucht es in der Regel genauso Hilfe vom Profi wie bei einer Acht im Rad. Frisch aufgepumpte Reifen geben zum Saisonstart zusätzlichen Schwung. Der Maximaldruck steht immer auf dem Mantel. Bei Kindern sollte sich das Pumpziel am niedrigeren Wert orientieren.
Kinderräder gelten als Spielzeug. Beleuchtung und Co. sind erst ab einer Größe von 20 Zoll Pflicht. Wir erklären, worauf bei einer Nachrüstung zu achten ist. Die fehlenden Anbauteile haben aber auch Vorteile: Sie sparen Gewicht und bei Stürzen bleiben die Schäden in Grenzen.
Fitte Bremsen
Jedes Rad braucht zwei gute Bremsen, eine für das Vorder- und eine für das Hinterrad. Die Bremsbeläge oder -backen sollten getauscht werden, wenn die Querrillen nicht mehr deutlich zu erkennen oder stark ausgehärtet sind. Für die Bremsleistung ist die Vorderradbremse entscheidend. Sie muss leichtgängig und vom Kind gut zu greifen sein. Die Drehpunkte des Hebels mit einem harz- und säurefreien Feinöl fetten.
Es werde Licht
Spätestens zum Schulbeginn sollten Kinder ein Rad mit Beleuchtung fahren. Am besten nachrüsten lassen sich Lichtanlagen mit Batterie (20 bis 25 €) oder Akku (ab 40 €). Praktisch ist eine USB-Schnittstelle zum Laden. Wichtig ist die Helligkeit. 40 Lux sollten die Leuchten mindestens schaffen, besonders leistungsfähige Modelle kommen auf bis zu 150 Lux. Dass eine Leuchte vom Kraftfahrtbundesamt zugelassen ist, zeigt das Prüfzeichen: eine Wellenlinie, gefolgt von einem „K“ und einer Nummer. Ein Standlicht vorne und hinten ist vor allem im Winter wichtig.
Kappe drauf
Die Seilzüge der Bremsen dürfen nicht geknickt oder angerissen sein. Sonst besteht die Gefahr, dass sie reißen und dass Wasser eindringt. Auf die Enden eine Endkappe oder -hülse aufsetzen und mit einer Zange befestigen. Die Hülsen gibt es für wenige Cent im Fachhandel. Ist eine Schaltung vorhanden, sollten auch die Enden der Schaltzüge so geschützt sein.
Gut geschmiert
Die Fahrradkette erst mit einem Tuch von grobem Schmutz befreien, dann von der Innenseite ölen. Danach mehrmals durch einen Lappen laufen lassen, um überschüssiges Öl zu entfernen.
Für die Panne unterwegs
Eine Glasscherbe auf der Straße oder ein schleichender Platten: Bei jeder Tour kann eine Panne den Radelspaß bremsen. Damit es schnell wieder vorwärts gehen kann, empfiehlt Franz-Josef Feldkämper drei Helfer:
- einen einfachen Reifenheber, um den Mantel von der Felge zu lösen,
- Patches, selbstklebende Flicken, die ohne Gummilösung auskommen,
- eine Minipumpe.
Wenig hält Feldkämper von Reparatursprays. Sie versprechen, kaputte Reifen schnell wieder flottzumachen. Im besten Fall hält der reparierte Reifen einige Monate. Im schlechtesten Fall landet der Schaum überall, nur nicht im Schlauch.
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