Plastikmüll reduzieren

Kampf gegen Verpackungsmüll

Eingeschweißte Gurken, Bananen in Plastiktüten oder Verpackungen mit mehr Plastik als Schinken - Plastikmüll fällt im Lebensmittelbereich an unzähligen Stellen an. Bundesumweltministerin Svenja Schulze forderte jetzt größere Anstrengungen von Industrie und Handel.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze reichen die bisherigen Ankündigungen zur Reduktion von Verpackungen im Lebensmittelbereich nicht aus. Beim Treffen der Ministerin mit Handels­unternehmen, Herstellern sowie Verbänden am vergangenen Mittwoch in Berlin sagten Hersteller und Händler zu, Kunststoff im Obst- und Gemüsebereich durch einen höheren Anteil an unverpackter Ware und durch den Einsatz von Mehrwegbeuteln zu reduzieren.

Größere Anstrengungen gefordert

Schulze begrüßte die Ansätze, forderte aber größere Anstrengungen. Bis zum nächsten Treffen im Herbst dieses Jahres erwartet sie eine Reihe konkreter Vereinbarungen zum Verzicht auf Einwegverpackungen, zu mehr Mehrweg sowie zu umweltfreundlicher gestalteten Verpackungen.

Im November 2018 hatte Schulze einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Vermeidung und das Recycling von Kunststoffverpackungen. Als Eckpfeiler nannte das Umweltressort das neue Verpackungsgesetz, das am 1. Januar 2019 in Kraft getreten ist und unter anderem höhere Recyclingquoten vorsieht.

Dialog mit Handel und Industrie

Der Dialog mit ­Handel und Industrie ist ein weiteres Element des Plans. Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Christoph Minhoff, sagte eine weitere Mit­arbeit am runden Tisch zu, mahnte aber gleichzeitig „Augenmaß und einen faktenbasierten Sachbezug“ bei der Plastik­reduktion an. Bei vor­gesehenen Produktverboten und -vorgaben im Bereich der Getränkeverpackungen bleibe beispielsweise gänzlich unberücksichtigt, dass es in Deutschland funktionierende Rücknahmesysteme gebe.

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