Neue Gruppe aus dem Sauerland

Jung und trotzdem bei den Landfrauen

Mit Mutter oder Schwiegermutter zu den Landfrauen? Da zögern viele. Im Sauerland gibt es jetzt eine kreisweite Gruppe für die Generation U40. Mittlerweile hat sie 55 Mitglieder, Tendenz steigend.

Auf dem Reister Markt kommen jedes Jahr Ende August Tausende zusammen – nicht nur um die schönste Kuh des Sauerlandes zu küren. Im Sommer 2018 nutzte Antonia Albers die Veranstaltung, um Mitstreiterinnen für eine Idee zu finden: Junge Landfrauen im Hochsauerland.

Im Sommer hatte sie ein Praktikum bei der Landwirtschaftskammer in Münster gemacht. Dabei war sie auf die Jungen Landfrauen am Niederrhein aufmerksam geworden, die sich gerade gegründet hatten. „Das wäre auch was fürs Sauerland“, dachte Antonia Albers. Die heute 23-Jährige ist auf einem Hof in Meschede-Frielinghausen aufgewachsen und studiert in Osnabrück Agrar- und Lebensmittelwirtschaft. Mit ihrer Idee traf sie einen Nerv.

Kaum Mitglieder unter 30

Besonders die Generation der unter 30-Jährigen ist im Verband kaum vertreten. Im Jahr 2018 zählte die Statistik für ganz Westfalen-Lippe lediglich 381 Mitglieder aus dieser Altersgruppe. Bei insgesamt fast 43 000 Mitgliedern ist das ein Anteil von weniger als 1 %. „Wir überlegen ständig, wie wir junge Frauen gewinnen können“, erklärt Anne Babilon, Sprecherin des Kreisvorstandes Hochsauerland. Doch es sei schwer als Vertreterin der Generation 50 plus – zu ihr gehören drei Viertel der Landfrauen –, die Jüngeren zu begeistern. Anne Babilon kann das verstehen. „Viele möchten nicht unbedingt mit ihren Müttern, Schwiegermüttern oder Omas Veranstaltungen besuchen.“

Antonia Albers ging es ganz ähnlich. Ihre Mutter ist Teamsprecherin im Ortsverband Meschede/Bestwig. Vieles aus dem Programm interessierte sie. Aber mal passte die Uhrzeit nicht, mal waren zu viele Vorkenntnisse gefragt und...