Von außen undurchsichtig
Große Fenster schaffen helle Räume, ermöglichen aber immer auch Einblicke von außen. Wer die Blicke Neugieriger aussperren will, selbst aber von innen hinausschauen möchte, kann zu einer Spionagespiegelfolie greifen. Die stark verspiegelte Klebefolie ist von innen klar durchsichtig, lässt die Fensterscheibe aber etwas getönt erscheinen. Von außen wirkt sie wie ein klassischer Spiegel. Ähnlich eines venezianischen Spiegels entsteht durch den Spiegeleffekt ein blickdichter Sichtschutz. Die Folie ist selbsthaftend und lässt sich unmittelbar auf die Fensterscheibe kleben. Dazu die Scheibe ausmessen, Folie zuschneiden und auf die gereinigte trockene Scheibe aufbringen. Eventuelle Überstände mit einem scharfen Cuttermesser abschneiden. Der Quadratmeter ist ab etwa 30 € erhältlich. Einige Varianten eignen sich auch für Feuchträume.
Sensor: Fenster auf, Heizung aus
Wer beim morgendlichen Lüften die Heizung nicht von Hand runterdrehen will, der kann nachträglich einen Sensor installieren. Ein Magnetkontakt am Fenster und ein weiterer am Fensterrahmen erkennen, ob das Fenster geöffnet ist. Die Steuerung der Heizung erfolgt via Kabel oder Funkübertragung. Ist das Fenster geöffnet, reguliert sich die Heizleistung runter, bei geschlossenem Fenster bis zur gewünschten Raumtemperatur wieder hoch. Bei älterer Heiztechnik, können smarte Thermostate an den Heizkörpern angebracht werden. Sie sind mit den Sensoren einzelner Fenster vernetzbar und können in Abhängigkeit der Raumtemperatur die nun „smarten“ Heizkörper regeln.
Wer ohnehin über neue Fenster nachdenkt, der kann intelligente Fenstergriffe einbauen, die über die Zustände offen, geschlossen oder gekippt informieren. Sie sind mit dem Smarthome koppelbar. Je nach Hersteller braucht es eine App auf dem Smartphone für die Steuerung oder der Sensor kommuniziert direkt mit dem Heizungsthermostat. Bei Fußbodenheizungen kommen eher intelligente Raumthermostate zum Einsatz.
Intelligentes Fensterglas: Durchblick auf Kommando
Je nach zugrunde liegender Technik unterscheidet man drei Ausführungen intelligenter, sprich „schaltbarer“, Gläser:
- Elektrochromes Glas: Dank einer dünnen Beschichtung kann die Scheibe ihre Lichtdurchlässigkeit verändern. Fließt Strom durch die Folie, klart sie auf. Der Grund: Die Ionen in der Beschichtung kommen in Bewegung. Diese Glasscheiben bieten keinen Sicht-, aber Sonnenschutz. Sie dämpfen das Licht im Innenraum, tragen zur Temperaturregulierung und so zum Beispiel zur Reduktion des Energieverbrauchs für Klimaanlagen im Sommer bei. Ein Quadratmeter Fensterglas kostet um die 1000 €.
- Thermo- und Photochrome Verglasung: Diese Arten ändern bei Sonneneinstrahlung (photo) oder Wärme (thermo) ihre Färbung und fangen bis zu 90 % der Strahlung ab. Die Verdunklung erfolgt automatisch aufgrund der ins Glas eingearbeiteten Substanzen. Ein Nachteil thermochromer Gläser ist, dass sie Sonnenstrahlen absorbieren. Nach mehreren Stunden Sommersonne erwärmen sie sich und geben die Wärme an den beschatteten Wohnraum ab. Photochromes Glas hingegen reflektiert das Sonnenlicht stärker und beeinflusst die Raumtemperatur weniger stark. Anders als beim elektrochromen Glas braucht es für diese Fenster keine Elektroinstallation. Der Nutzer kann den Grad der Abdunklung aber nicht selbst bestimmen.
- Liquid Crystal (LC): Dieses intelligente Glas basiert auf einer speziellen Flüssigkeit zwischen den Scheiben. Sie sorgt dafür, dass die sonst milchig trübe Glasscheibe erst bei einem durchfließenden elektrischen Strom transparent wird. In der übrigen Zeit streuen die enthaltenen Kristalle das einfallende Licht, sodass eine Milchglasoptik entsteht. Der Prozess ist über Schalter, Fernbedienung oder Touchpanel sowie per App auf dem Smartphone steuerbar. Wer nicht das ganze Fenster austauschen will, der kann die Technologie mit einer Folie nachrüsten. Diese ist bereits ab etwa 400 € je Quadratmeter erhältlich. LC-Glas schützt vor mehr als 90 % der UV-Strahlen und verhindert so unter anderem das Ausbleichen von Möbeln.
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