Hausärzte vor Ort entlasten

Wie lässt sich eine medizinische Versorgung auf dem Land langfristig sicherstellen? Symposium „Gesundheit im ländlichen Raum – integrierte Ansätze der Dorfentwicklung“ am vergangenen Freitag in Siegen.

Das Durchschnittsalter der Bevölkerung wird in den kommenden Jahren immer weiter steigen. Gleichzeitig wird es gerade auf dem Land immer weniger Bewohner geben. Und Ärzte zu finden, die bereit sind, eine Hausarztpraxis auf dem Land zu führen, gestaltet sich als schwierig. Angesichts dieser Entwicklungen ist es notwendig, neue Konzepte für die medizinische Versorgung in den Dörfern zu finden.

Welche Ansätze das sein können, das erfuhren die rund 130 Teilnehmer des Symposiums „Gesundheit im ländlichen Raum – integrierte Ansätze der Dorfentwicklung“ am vergangenen Freitag in Siegen. Veranstalter waren die Universität Siegen und die Südwestfalen Agentur.

Gemeindeschwestern

Mit dem Wandel der Altersstruktur ändert sich auch der Versorgungsbedarf. Das verdeutlichte Dr. Detlef Kuhn in seinem Vortrag. Der Anästhesist arbeitet am Universitätsklinikum Gießen und ist gleichzeitig Ortsvorsteher des Stadtteils Muschenheim der hessischen Stadt Lich. Seiner Einschätzung nach liegt der Schwerpunkt nicht mehr auf der Akutversorgung, sondern darauf, Menschen mit altersbedingten chronischen Erkrankungen zu versorgen.

Um die Hausärzte dabei zu unterstützen, sind in dem Stadtteil mit etwa 1000 Einwohnern seit Anfang des Jahres zwei sogenannte Gemeindeschwestern tätig. Denn die ortsnahe medizinische Versorgung ist ein entscheidender Standortfaktor, ist Dr. Detlef Kuhn überzeugt.

Der Einsatz der Gemeindeschwestern soll die hausärztliche Versorgung im Ort verbessern und helfen, kritische Ereignisse, wie ungeplante stationäre Behandlungen im Krankenhaus zu verhindern.

Keine Konkurrenz zu Hausärzten

Die Medizinischen Fachangestellten, die selbst aus der Gemeinde stammen, übernehmen ärztliche Routinearbeiten: Sie messen Gewicht, Größe, Blutdruck, Temperatur oder Blutzucker oder kontrollieren auf Wunsch die Arzneimittel.

Die Aufgaben, die sie durchführen, sind in den Budgets von Hausärzten nicht abgebildet, sodass die Gemeindeschwestern nicht in Konkurrenz zu den Hausarztpraxen treten. Die Sprechzeiten finden dreimal pro Woche für zwei Stunden statt. Den Behandlungsraum mitten im Ort stellt die Stadt Lich mietfrei zur Verfügung. Bar

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie im Wochenblatt Folge 49 auf Seite 85.