Guido Ritter: „Noch 30 Ernten …“

…dann gilt es, 10 Milliarden Menschen auf der Erde zu ernähren. Wie das gelingen kann und was das für die eigene Ernährung bedeutet, erläuterte Prof. Dr. Guido Ritter von der Fachhochschule Münster im Rahmen des Adventsgesprächs der KLJB Münsterland.

Einen kurzweiligen Abend zur „Ernährung der Zukunft“ erlebten gestern die Teilnehmer des Adventsgesprächs der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) in Münster. Geladen war Prof. Dr. Guido Ritter von der Fachhochschule Münster. Der promovierte Ökotrophologe präsentierte nicht nur das Menü der Zukunft, sondern thematisierte auch Möglichkeiten der künftigen Tierernährung.

Insekten auf dem Teller?

Die rund 70 Teilnehmer probierten Mehlwürmer und schauten im wahrsten Sinne des Wortes über den eigenen Tellerrand. Als Vorstand des Instituts für Nachhaltige Ernährung (iSuN) stellte Ritter die ökologische Vorteilhaftigkeit von Insekten gegenüber Rindfleisch heraus. Er machte aber auch keinen Hehl daraus, dass die Akzeptanz von Insekten auf dem Speiseplan der westlichen Welt bislang sehr gering sei. Und das, obwohl bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die Maikäfersuppe in Teilen Deutschlands und Frankreichs gegessen wurde. Geschmacklich soll sie an Flusskrebse erinnern.

Insekten im Trog?

Ritter bezweifelt, dass Insekten als Futtermittel für Tiere ökologisch sinnvoller sind als importiertes Soja. „Bei Insekten handelt es sich immer noch um Tiere, die gefüttert werden müssen“, so der Professor. Die Futterverwertung sei bei Insekten zwar vorteilhafter als bei anderen Tieren, dennoch handele es sich um einen zusätzlichen Produktionsschritt, der Ressourcen verbrauche. Potenzial für alternative Futtermittel in der Schweinemast sieht der Experte hingegen bei der Wasserlinse, im Volksmund Entengrütze genannt.

Den ausführlichen Bericht finden Sie in Ausgabe 50/2019.

Algen oder Insekten statt Soja im Schweine- oder Geflügelfutter? Was Landwirte über solche Pläne denken, erkunden derzeit Agrarwissenschaftler der Universität Göttingen.