Grünes Licht für "Droste-Zentrum"

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat einstimmig eine Finanzzusage für das geplante "Droste-Zentrum" auf der Wasserburg Hülshoff bei Havixbeck beschlossen.

Das geplante "Droste-Zentrum / Zukunftsort Literatur" auf der Wasserburg Hülshoff bei Havixbeck, Kreis Coesfeld, will der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit maximal 300.000 € jährlichen Betriebskosten fördern. Diese Zusage haben die Abgeordneten am Freitag in einer gemeinsamen Sondersitzung des Kultur- und Landschaftsausschusses einstimmig beschlossen. Sie tritt allerdings nur dann in Kraft, wenn der Bund das Vorhaben aus seinem Sonderprogramm für "Nationale Städtebauprojekte" fördert. Mit einer Förderzusage aus Berlin wird bis spätestens Oktober dieses Jahres gerechnet.

Wie im Wochenblatt (Folge 12/2016) berichtet, soll auf dem einstigen Familiensitz der Dichterin für rund 7,3 Mio. € eine vielseitig nutzbare Veranstaltungs-, Ausstellungs- und Kommunikationsstätte entstehen. Außerdem soll ein früherer Stallbau für das Droste-Institut mit Bibliothek, Verwaltung, Werkstatt und Lager umgebaut werden. Vorgesehen sind überdies die Einrichtung eines "Lyrikweges" sowie der Aufbau eines Studienganges "Literarisches Schreiben". Die LWL-Kulturdezernentin Barbara Rüschoff-Thale, die gleichzeitig Vorsitzende der Droste-zu-Hülshoff-Stiftung ist, rechnet für 2020 mit der möglichen Fertigstellung.

"Große Chance für Westfalen"

Von einer Nachfahrin der Dichterin hat die Stiftung 2012 die Wasserburg mitsamt 250 ha Flächen übernommen. Die Stiftung ist mit 19,3 Mio. € aus Mitteln von Bund, Land, LWL, Kommunen und Privatpersonen ausgestattet und sichert den derzeitigen Betrieb der Wasserburg mit ihrem Museum und dem Restaurant.

Die Gesamtfinanzierung des geplanten Droste-Zentrums sei "konservativ kalkuliert", argumentierte Landesdirektor Matthias Löb, der gleichzeitig zu Gelassenheit mahnte. Wenn die anvisierten Fördermittel aus Berlin wider Erwarten nicht für das Droste-Projekt genehmigt werden, dann werde die ursprüngliche Planung weiterverfolgt – "mit der Zeit kommen dann auch wieder neue Gelegenheiten", zeigte sich Löb zuversichtlich. Die jetzt sich bietende Möglichkeit bezeichneten die Politiker der beiden LWL-Gremien einhellig als "große Chance für Westfalen". Str.