Wenn Landwirte mit Verbrauchern reden

Gesucht: Teilnehmer für Kommunikations-Projekt

Kann es gegenseitig zu mehr Verständnis führen, wenn Verbaucher und Landwirte sich im direkten Dialog miteinander austauschen? Dieser Frage geht ein Forschungsprojekt der FH Südwestfalen nach.

Landwirte und Verbraucher vertreten teils sehr unterschiedliche Standpunkte, wenn es um Themen wie Umwelt, Politik, Landwirtschaft oder Nachhaltigkeit geht. Um den Austausch untereinander öffentlichkeitswirksam zu fördern, haben Mitarbeiter des Fachbereichs Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen das Forschungsprojekt „NRWdirekt!“ ins Leben gerufen, das von der Stiftung LV des Landwirtschaftsverlags unterstützt wird.

Verbraucherinnen und Verbraucher sollen in eins-zu-eins-Gesprächen mit einem Landwirt oder einer Landwirtin ins Gespräch kommen - und zwar NRW-weit am 6. Juni 2021. Aufgrund von Corona sollen die Unterhaltungen am besten über Video-Formate wie Skype oder Zoom stattfinden. Die Wissenschaftler stellen im Vorfeld den Kontakt der beiden Gesprächspartner zueinander her. Sie sind bei dem Austausch selbst jedoch bewusst nicht dabei, um eine möglichst zwanglose Unterhaltung zu ermöglichen. Sowohl im Vorhinein als auch im Nachhinein stellen die Wissenschaftler den Probanden Fragen, unter anderem zu ihrer Einstellung zu bestimmten Themen. So wollen sie herausfinden, ob der direkte Dialog das gegenseitiges Verständnis fördert.

Mehr auf Emotionen setzen

Ähnliche Forschungsprojekte hat es bereits in den vergangenen Jahren an der Fachhochschule Südwestfalen gegeben, beispielsweise in Form eines Speeddatings, bei dem die Teilnehmer sich zu vorgegebenen Themen über einen festgelegten Zeitraum nacheinander mit verschiedenen Gesprächspartnern ausgetauscht haben. Ein Zwischenfazit aus der Auswertung dieser Unterhaltungen:

  • Während Landwirte zahlreiche Argumente für ihren Standpunkt anführen, berichten Verbraucher eher emotional von ihren persönlichen Erfahrungen. Um ihr Gegenüber besser zu erreichen, könnte es für Landwirte hilfreich sein, selbst mehr auf Emotionen zu setzen.
  • Der Redeanteil der Landwirte fiel meist erheblich höher aus als der der Verbraucher. Würden die Landwirte selbst mehr Fragen stellen, könnte das zu einer besseren Bindung zum Gegenüber führen.

Registrierung online

Haben Sie Interesse, selbst am 6. Juni mit einem Verbraucher oder einer Verbraucherin in den offenen Dialog zu kommen. Dann können Sie sich online registrieren. Anhand Ihrer Antworten zu Fragen wie „Stimmen Sie dem Einsatz von Gentechnik in Deutschland zu?“ stellen die Wissenschaftler anschließend die Gesprächspaare zusammen. Ihr Ziel ist es, dass sich Anfang Juni rund 300 Teilnehmende virtuell austauschen werden.