Meist beginnt die Suche nach einem gebrauchten Rad mit elektrischer Tretunterstützung auf den gängigen Plattformen im Internet. Vor Ort beim privaten Verkäufer gilt der erste Blick der Größe des Fahrrads. Leichte Anpassungen an Sitzhöhe oder Lenker sind akzeptabel. Ist es allerdings deutlich zu groß oder klein, heißt es: Finger weg!
Folgende Tipps helfen beim Kauf weiter.
Das Drumherum zählt
Aufbewahrung: Stand das E-Bike trocken und frostsicher? Räder, die der Witterung ausgesetzt sind, leiden.
Service: Gewissenhafte Vorbesitzer nutzen und dokumentieren den jährlichen Service einer Qualitätswerkstatt.
Kaufnachweis: Lassen Sie sich die Kaufunterlagen zeigen. So gehen Sie sicher, dass es sich nicht um ein gestohlenes Zweirad handelt.
Leasing: Ehemalige Leasing-Räder sind meist regelmäßig gewartet, da Service und Verschleiß häufig inbegriffen sind.
Preis: Als Faustregel gilt ein jährlicher Wertverlust von rund 20 %.
Gesamteindruck: Sauberkeit deutet auf einen pfleglichen Umgang hin. Informieren Sie sich vorher im Internet über den originalen Ausstattungszustand des Modells. Deuten Kratzer an Pedalen, dem Schaltwerk oder den Bremsgriffen auf Stürze hin, ist Vorsicht geboten.
Technik und Elektronik
Ein- und Abschalten: Problemloses An- und Abschalten der Tretunterstützung ist Voraussetzung für den Kauf eines gebrauchten Rades.
Display: Ältere Anzeigen können Pixelfehler haben oder nicht mehr lesbar sein, obwohl von außen keine Beschädigung erkennbar ist.
Akku: Das Gehäuse sollte keine Spuren von Manipulation aufweisen. Die Kontakte sollten sauber sein und keine Anzeichen von Korrosion zeigen. Wer es genau wissen will, lässt einen Qualitätscheck in einer Fachwerkstatt durchführen, bei dem auch der Zustand des Akkus (Anzahl der Ladezyklen, Kapazität usw.) ausgelesen wird.
Motor: Vorsicht bei E-Bikes mit nachträglich getuntem Motor. Sie sind nicht für die höheren Geschwindigkeiten ausgelegt.
Licht: In der Regel werden Front- und Rücklicht aus dem Akku gespeist. Störungen führen häufig zu langwieriger Fehlersuche.
Blick auf die Mechanik
Gangschaltung: Alle Gänge sollten sauber schalten. Bei Kettenschaltungen lohnt der Blick zum Schaltauge. Ist die kleine Öse, die das Schaltwerk am Rahmen befestigt, verbogen, deutet das auf einen Sturz oder einen liegenden Transport im Auto hin. Das kann die Schaltung behindern.
Bremsen: Moderne E-Bikes verfügen über hydraulische Scheibenbremsen. Drei Wege, sie zu prüfen:
- Lässt sich der Bremshebel bis zum Lenkergriff durchdrücken, ist die Bremskraft eingeschränkt. Das Entlüften der Hydraulikleitungen kann bereits ausreichen.
- Ein unangenehm metallisches Geräusch beim Bremsen deutet auf abgenutzte Beläge hin. Zeigen die Bremsscheiben bereits kreisförmige Schleifspuren, müssen Beläge und Scheiben erneuert werden.
- Quietschende Bremsen sind Anzeichen für verschlissene Bremsscheiben oder -sättel, die nicht ganz parallel zur Bremsscheibe stehen.
Schlüssel: Beim Kauf sollten beide Schlüssel vorliegen. Prüfen Sie die Funktion aller Schlösser.
Laufleistung: Üblicherweise zeigt das Display die Kilometerleistung an. Bei Rädern, die per Smartphone-App gesteuert werden, dokumentiert die App neben der Laufleistung noch weitere Informationen über den Gebrauch.
Reifen: Es gibt keine gesetzliche Vorgabe zur Profiltiefe bei Fahrrädern, mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h. Einzige Voraussetzung sind Profilrillen.
Federgabel und Dämpfer: Luftfederungen sollten regelmäßig gewartet werden. Die Tauchrohre von Gabel und Dämpfer sollten außerdem frei von Kratzern und Dreck sein.
Kette und Ritzel: E-Bikes brauchen alle 1500 bis 2000 km eine neue Kette. Andernfalls leiden die Ritzel (Zahnkränze), vor allem der am Hinterrad.
