Sie selbst radeln häufig noch ohne Helm durch die Gegend – bei ihren Kindern legen die meisten Eltern jedoch großen Wert darauf, dass sie ihren Kopf beim Radfahren schützen. Zu Recht: Denn bei einem Unfall erleiden Radfahrer oft schwere Kopfverletzungen, die durch einen intakten, gut sitzenden Fahrradhelm weniger stark ausfallen.
Die Betonung liegt dabei auf „intakt“ und „gut sitzend“. Denn ist das Material beschädigt oder sitzt der Helm zu locker, bietet er seinem Träger nur vermeintlich mehr Sicherheit im Straßenverkehr.
Maximal fünf Jahre tragen
Wer zu einem gebrauchten Helm greift, sollte auf Folgendes achten:
- Sie sollten sich absolut sicher sein, dass der Vorbesitzer keinen Sturz mit dem Fahrradhelm gebaut hat. Denn Schäden, die dadurch entstehen, sind äußerlich nicht immer zu erkennen. Und auch feine Haarrisse im Inneren können die Schutzwirkung bei einem Sturz erheblich mindern.
- Der Helm sollte noch keine fünf Jahre alt sein. Denn nach diesem Zeitraum raten ADAC und TÜV grundsätzlich dazu, einen Helm auszusortieren – egal ob es sich um ein Modell für Kinder oder Erwachsene handelt. Denn nach fünf Jahren beginnt das Material laut Experten zu ermüden.
- Achten Sie darauf, dass der Helm den Kopf des Kindes richtig umschließt. Dass Sie den Kinnriemen schließen können, ist nicht automatisch Beweis dafür, dass der Helm richtig passt.
Ein bis zwei Finger breit
Egal ob neu oder gebraucht – auf den richtigen Sitz kommt es an. Diese Tipps bieten Orientierung:
- Der Fahrradhelm sollte gerade auf dem Kopf sitzen. Er sollte weder in den Nacken noch über die Augenbrauen rutschen. Als Faustregel gilt: Zwischen Augenbrauen und Unterkante Helm sollte nicht mehr als ein bis zwei Finger Platz sein.
- Das Y der Riemen sollte unterm Ohr zusammenlaufen.
- Der Kinnriemen sollte weder nah am Kehlkopf noch zu weit vorne am Kinn sitzen. In geschlossenem Zustand passen gerade noch ein oder zwei Finger dazwischen.
Kinnriemen entscheidend
„Kinder mögen es meist nicht, wenn der Kinnriemen so eng eingestellt ist, wie es sein sollte“, weiß Heiner Sothmann, Pressesprecher der Deutschen Verkehrswacht. Doch gerade der richtige Sitz dieses Riemens ist aus seiner Sicht entscheidend für die Sicherheit.
„Viele Radfahrer unterschätzen die Fliehkräfte, die schon bei einem Sturz mit geringer Geschwindigkeit entstehen.“ Der Kopfring mit Drehverschluss allein kann in einer solchen Situation nicht verhindern, dass der Helm verrutscht. Daher empfiehlt der Experte Eltern, sich nach und nach an die richtige Einstellung des Kinnriemens heranzutasten, sodass die Kinder sich daran gewöhnen können.