Gärten: am liebsten pflegeleicht

Wie lässt sich der Arbeitsaufwand im Garten begrenzen? Gartengestalter raten zu klaren Formen, kluger Material- und Pflanzenauswahl.

In fast jedem Kundengespräch taucht heute die Forderung nach pflegeleichten Grünanlagen auf. Nun ist Pflegeleichtigkeit ein dehnbarer Begriff, der individuell sehr verschieden ausgelegt wird. Dennoch kann man vier Punkte beachten, die über den erforderlichen Pflegeaufwand im Garten entscheiden:

  • Konturen und Linienführung,
  • Materialauswahl,
  • Pflanzenauswahl,
  • Hilfsmittel wie Mulch, Vlies oder Bewässerungsanlagen.

Besser klare Konturen

Vom Auge direkt erfassbare Wege und klare Beetkanten sowie eindeutig begrenzte Plätze und Mauern sorgen für Strukturen. Dem Auge wird eine Ordnung suggeriert, die im naturbelassenen Garten nur mit deutlich mehr Aufwand in den Pflanzbereichen zu erstellen ist. Ein Garten mit festen Oberflächen und klaren Linien toleriert also deutlich weniger Pflege in den Beetbereichen.

Vorsicht bei Stein und Holz

Eine kluge Materialauswahl, die nicht nur nach optischen Kriterien getroffen wird, erspart unter Umständen einen hohen Reinigungsaufwand. Ein gutes Beispiel dafür sind Pflasterfugen, die oft mit viel Aufwand sauber gehalten werden müssen. Der Einsatz großformatiger Platten verringert diese Arbeit erheblich. Skepsis ist bei Fugenmörteln aus Trasszement oder Epoxidharzen angebracht. Sie verschließen die Fugen zwar für eine gewisse Zeit, bröckeln dann aber doch und bieten nur noch geringen Schutz gegen das lästige Begrünen.

Pflegeleicht pflanzen

Das größte pflegerische Einsparpotenzial findet sich in einer wohlüberlegten Pflanzung. In fast jedem Garten gibt es untergeordnete Bereiche. Diese können mit Stauden oder Gehölzen stillgelegt werden, die ruhige Matten bilden. Solche Flächen werden meist nur mit einer oder höchstens zwei Sorten flächig geschlossen, sodass kaum Jätearbeiten anfallen und die Bereiche einen gepflegten Eindruck machen. An auffälligen Stellen können dann blühende Hingucker gepflanzt werden.

Hilfsmittel: Mulch

Ein besonderer und manchmal umstrittener Bodendecker ist der Rindenmulch. Er unterdrückt Samenunkräuter. Unter gut eingewachsenen Gehölzen kann man mit frischem Häckselgut arbeiten. Im Bereich kleinerer und empfindlicher Pflanzen und bei den Stauden sollte abgelagerter Rindenmulch eingesetzt werden. Dieser enthält kaum wie Herbizide wirkende Stoffe, die das Pflanzenwachstum unterdrücken. Unter die 3 bis 5 cm starke Mulchdecke sollte ein stickstoffhaltiger Ausgleichsdünger aufgebracht werden, der den Stickstoffverzehr durch den Zersetzungsprozess ausgleicht. Anders als häufig behauptet, führt das Mulchen nicht zu einer Übersäuerung des Bodens. Bärbel Stender

Mehr Tipps und Fotos rund um pflegeleichtes Gärtnern finden Sie in Wochenblatt Folge 15/30.