Fleisch-Statistik

EU importiert weniger Fleisch

Ob Rind-, Geflügel-, Schaf- oder Ziegenfleisch: Die Einfuhren der Europäischen Union werden im laufenden Kalenderjahr erstmals seit 2013 wieder geringer als im Vorjahr ausfallen. Die Importeure bezogen gut 12 % weniger Ware als im Vorjahr.

Die Fleischeinfuhren der Europäischen Union werden im laufenden Kalenderjahr erstmals seit 2013 wieder geringer als im Vorjahr ausfallen. Darauf deuten zumindest die aktuellen Handelsdaten der Brüsseler Kommission hin. Demnach haben die EU-Importeure in den ersten drei Quartalen 2017 insgesamt nur rund 996.000 t Fleisch einschließlich Nebenerzeugnissen und lebender Tiere aus Drittländern bezogen; das waren fast 140.000 t oder 12,3 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Mit Ausnahme der wenig bedeutenden Schweinefleischeinfuhren sind bei den anderen gängigen Fleischarten wie Rind, Geflügel sowie Schaf und Ziege teilweise deutliche Importrückgänge festzustellen.

Geflügel

Wichtigstes Einfuhrgut war von Januar bis September mit 605.700 t Geflügelfleisch, doch fiel die Liefermenge damit um 81.300 t oder 11,8% geringer als in der Vorjahresperiode aus. Mitverantwortlich dafür war Brasilien, denn von dort gelangte mit 309.270 t fast ein Fünftel weniger Ware in die Gemeinschaft. Der Fleischskandal in Brasilien und festgestellte Hygieneprobleme bei Kontrollen der EU-Behörden dürften dabei eine wesentliche Rolle gespielt haben.

Aber auch Thailand, der zweitwichtigste Drittlandsanbieter von Geflügelfleisch auf dem EU-Markt, setzte mit 196.570 t gut 11% weniger am Binnenmarkt ab. Die Ukraine profitierte dagegen von Handelserleichterungen und steigerte ihre Lieferungen in die EU um gut 60% auf 56.540 t.

Rindfleisch

Die EU-Rindfleischeinfuhren gingen gegenüber den ersten drei Quartalen von 2016 um fast 30000 t oder 12,1% auf 218150 t zurück. Auch hier gehörte Brasilien zu den großen Verlierern. Der Absatz in der Gemeinschaft fiel mit 81400 t fast ein Viertel geringer als in der Vorjahresperiode aus.

Australien verkaufte sogar rund 30% weniger Rindfleisch in die EU, da das heimische Angebot knapper ausfiel und Kunden in Asien größeren Bedarf hatten. Dies nutzten Uruguay und Argentinien, die ihre Liefermengen in die EU-Mitgliedstaaten um 16 % beziehungsweise 10 % ausbauten.

Den relativ stärksten Rückgang erfuhr die Einfuhr von Schaf- und Ziegenfleisch, die gegenüber den ersten drei Quartalen 2016 um 17,3% auf 146000 t abnahm. Neuseeland exportierte mit 126220 t hier rund ein Fünftel weniger an Ware in die Gemeinschaft, was durch die leicht höheren Mengen aus Australien nicht ausgeglichen werden konnte.