Einfach mal die Klappe halten

"Bauer sucht Frau" als Öffentlichkeitsarbeit?

Kartoffelbauer Peter Friesen nahm 2020 an der Staffel von „Bauer sucht Frau“ teil. Die Kuppelshow polarisiert. Aufmerksamkeit ist den Teilnehmern trotzdem – oder gerade deswegen – garantiert.

Peter Friesen suchte zusammen mit neun anderen Landwirten in der vergangenen Staffel von „Bauer sucht Frau“ nach der großen Liebe. Dabei stand die Teilnahme an der Kuppelshow für den gelernten Landwirt aus Willich im Kreis Viersen nie zur Debatte. Doch eine Fahrt zur Agritechnica nach Hannover sollte das ändern. Freunde des 35-Jährigen kamen unterwegs auf die Idee, ihn bei dem kontrovers diskutierten Fernsehformat anzumelden. Ein paar Wochen später klingelte das Telefon des Kartoffelbauern und der Sender lud ihn zur Teilnahme ein. Beim ersten Mal zögerte er und lehnte ab. „Das hast du doch eigentlich nicht nötig“, war sein erster Gedanke. Es ­brauchte einen zweiten Anlauf der Produktionsfirma, bis der Voll­erwerbslandwirt, der mit seinen Eltern und seinem Bruder auf rund 30 ha Kartoffeln anbaut und sie ­direkt vermarktet, zusagte.

Öffentlichkeit und Frau

„Ich hatte ja nichts zu verlieren“, begründet der Rheinländer seine Entscheidung. Neben der Hoffnung, die Frau fürs Leben zu ­finden, versprach sich Peter ­Friesen auch eine einzigartige persönliche Erfahrung. Ergänzt um die Möglichkeit, Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft zu ­machen.

Der Vertrag, den Peter Friesen für seine Teilnahme unterschreiben musste, war lang. Er prüfte ihn ausgiebig. Denn mit seiner Unterschrift sagte er unter anderem zu, dass er keinen Einfluss auf die Auswahl der ausgestrahlten Szenen haben wird. Dennoch traute sich der Hobbyfußballer zu, den Familienbetrieb und seine Person gut zu präsentieren.

Bei der Frauenwelt kam Peter ­Friesen gut an. „Auf mein Vor­stellungsvideo flatterten so viele Briefe bei mir ein“, ist der Rheinländer noch...