Ein Strandkorb lädt zu entspannten Stunden ein – am Meer oder auch im Garten. Dieser lässt sich an einem Wochenende nachbauen. Sein Grundgerüt entsteht aus Europaletten und Schalungsbrettern.
Von einem eigenen Strandkorb hatte Kathrin Homann schon lange geträumt. Ein Fertigmodell kam für die gelernte Tischlerin aus Metelen im Kreis Steinfurt allerdings nicht infrage. Bei ihr sind solche Projekte möglichst Marke Eigenbau. Inspiration für ihr Modell fand sie schließlich bei einer Tagestour an die Nordsee im vergangenen Jahr.
Basis ihres Strandkorbs sind drei Europaletten. Für fast alle anderen Teile hat sie Schalungsbretter verwendet. Diese sind günstig, aber meist noch sehr feucht. Die Konsequenz: Beim Trocknen schrumpfen sie. Das führt mindestens zu Spalten in den Wänden, manchmal kann das Holz auch reißen. Wer das vermeiden will, verwendet abgelagertes, aber auch deutlich teureres Holz. Für Polsterung sorgen sogenannte Palettenkissen, die viele Discounter und Baumärkte im Angebot haben.
Das Projekt braucht etwas Zeit, ein Wochenende würde Kathrin Homann dafür einplanen.
Übrigens: Versetzen lässt sich der Strandkorb mit einem Hubwagen. Dafür hat Kathrin Homann in eine Seitenwand Aussparungen gesägt. Auch ein Trecker mit Palettengabel taugt für den Transport.
Beim Transport in den Garten oder ins Winterquartier hilft die Palettengabel. (Bildquelle: Hertleif)
Das wird gebraucht
drei Europaletten 80 x 120 cm;
zehn Schalungsbretter à 500 x 20 x 2,5 cm oder vergleichbares Holz, benötigt werden folgende Längen:
– 8 Teile à 180 cm für die Seitenwände;
– 6 Teile à 175 cm für die Rückwand,
– 4 Teile à 127 cm für das Dach;
– 10 Teile à 120 cm für Front, Sitzfläche, Rückenlehne und Blendschutz;
– 2 Teile à 80 cm und 2 Teile à 30 cm für die Fußteile, 2 Teile à 25 cm für die Tischchen,
– weitere Stücke aus dem gleichen Material: 120 x 5 cm für die Front, 127 x 8 cm für das Dach, 2 Teile à 80 x 15 cm für die Fußteile;
Dachlatten 5 x 3 cm, davon:
– 1 Teil à 112 cm und 2 Teile à 78 cm für die Dachbefestigung,
– 2 Teile à 80 cm als Abstandhalter für die Rückenlehne,
– 2 Teile à 32 cm als Stoppbretter für die Fußteile;
Multiplexplatte oder Ähnliches, 2 Teile à 30 x 20 x 0,9 cm für die Fußbänke;
Schrauben: 5 x 100 mm, 5 x 80 mm, 4 x 60 mm, 4 x 40 mm und 5 x 20 mm;
Bitumen-Dachpappe etwa 130 x 95 cm, Pappnägel;
vier klappbare Regalträger, etwa 20 cm, für die Tischchen;
zwei Türbeschläge, 5 x 20 cm, für die Fußbänke;
Schleifpapier mit 60er Körnung;
Wetterschutzlasur und Pinsel;
Akkuschrauber, Handkreissäge oder Stichsäge, Schraubzwingen.
Anleitung Schritt für Schritt
Sockel bauen: Als Erstes die drei Paletten stapeln und mit acht 5 x 100 mm-Schrauben verbinden. Dazu jeweils schräg durch einen Eckklotz in den darunterliegenden Eckklotz schrauben. (Bildquelle: Hertleif)
Front und Sitzfläche: Mit zwei 120 cm langen Brettern die Front verkleiden. Zunächst das untere Brett mit 5 x 80 mm-Schrauben befestigen. In das zweite Brett zwei 8 x 38 cm große Öffnungen sägen, genau zwischen Eck- und Mittelklötzen der obersten Palette. Hier lassen sich später die Fußbänke einschieben. Außerdem finden hier die Zinken einer Palettengabel Halt. Die ausgeschnittenen Holzstücke zur Seite legen. Anschließend drei weitere 120 cm lange Bretter als Sitzfläche aufschrauben. Den Zwischenraum an der Front mit der 5 cm breiten Leiste schließen. (Bildquelle: Hertleif)
Wände An einer kurzen Seite mit der aufrechten Verbretterung beginnen. Dazu vier 180 cm hohe Bretter mit jeweils vier 5 x 80 mm-Schrauben an den Paletten befestigen. Auf der Rückseite (Foto) folgen sechs 175 m hohe Bretter, an der zweiten kurzen Seite wieder vier längere Bretter. An der Front behält der Korb 180 cm Höhe. Nach hinten fällt er auf 175 cm ab. Mit Schraubzwingen eine Dachlatte an den Seitenteilen befestigen, sodass sie den idealen Winkel markiert. Mit Handkreissäge oder Stichsäge die Seitenteile einkürzen. (Bildquelle: Hertleif)
Rahmen fürs Dach Damit das Dach befestigt werden kann, die 78 und 112 cm langen Dachlatten-Abschnitte von innen an die Seitenwände bzw. die Rückwand schrauben. Zunächst mit Schraubzwingen möglichst nah an der Oberkante fixieren und dann mit 4 x 40 mm-Schrauben montieren. (Bildquelle: Hertleif)
Dach montieren: Nun die 127 cm langen Stücke auf dem Rahmen fixieren, am besten mit 4 x 60 mm-Schrauben. Bündig mit der Vorderkante beginnen. Zum Abschluss folgt das nur 8 cm breite Brett. Das Dach steht nach hinten leicht über. So entsteht eine Tropfkante. Vorne nun das Brett für den Blendschutz einfügen und seitlich – ebenfalls mit 4 x 60 mm-Schrauben – befestigen. Die Dachpappe aufnageln. (Bildquelle: Hertleif)
Rückenlehne Vier 120-cm-Bretter bilden die Rückenlehne. Zwischen Lehne und Sitzfläche sollten etwa 5 cm Platz bleiben, damit Sitzkissen nach hinten durchgeschoben werden können. Die Bretter werden auf zwei 80 cm langen Dachlatten befestigt. Kathrin Homann hat diese von innen an die Seitenwände geschraubt. Oben lehnen sie sich an die Rückwand, unten laufen sie auf das dritte Sitzbrett aus. (Bildquelle: Hertleif)
Schleifen und Streichen Den kompletten Strandkorb – auch die Teile für Tischchen und Fußbänke – mit dem Schleifpapier grob bearbeiten und Splitter entfernen. Anschließend mit einer Wetterschutzlasur streichen. Kathrin Homann hat eine weiße verwendet. Über Nacht trocknen lassen. (Bildquelle: Hertleif)
Fußbänke: Die Auflageflächen bestehen jeweils aus zwei Abschnitten der Schalungsbretter, 80 cm lang und 20 bzw. 15 cm breit. Mithilfe der Multiplexplatten und kurzer Schrauben zusammenfügen. Als Stoppbretter die 32 cm langen Dachlatten-Abschnitte mit 5 x 80 mm-Schrauben befestigen. Vorne die 30 cm langen Teilstücke der Schalungsbretter mit den Türbeschlägen als Stützen montieren. Zum Schluss als Frontstücke die anfangs ausgesägten Teile der Frontverkleidung aufsetzen. Abgeschrägte Ecken dienen als Griffe. (Bildquelle: Hertleif)
Die Stoppbretter sorgen dafür, dass die Fußteile beim Herausziehen nicht herausrutschen. (Bildquelle: Hertleif)
Tischchen Für die beiden Tischchen zwei Brettchen à 25 x 20 cm mit kleinen Schrauben auf die klappbaren Regalträger montieren und diese dann an den Seitenteilen befestigen. (Bildquelle: Hertleif)
Diese Aussparungen an einer schmalen Seite helfen, den Strandkorb mit einem Hubwagen zu verrücken. (Bildquelle: Hertleif)
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