Eine Hecke aus Stauden

Lässt sich unsere Hoffläche pflegeleicht mit Gräsern und Blumen einrahmen? Das fragte sich Anja Schulze Meinhövel. Die Gärtnerin und Gartenplanerin berichtet über ein Experiment auf ihrem Hof.

Auf vielen Bauernhöfen grenzen umzäunte Weiden oder Rasen an die Hoffläche. So ist es auch auf dem Betrieb unserer Familie in Lüdinghausen, Kreis Coesfeld.

Durch einen Fachbeitrag in einer Gartenzeitschrift kam ich auf die Idee, entlang der Hoffläche eine spezielle Hecke anzulegen, die nicht aus Gehölzen, sondern aus Stauden und Gräsern besteht.

Gras und violettblaue Blüten

Für die Hecke hatte ich folgende Pflanzen ausgewählt:

Reitgras (Calamagrostis x acutiflora ‘Karl Foerster’: Dieses straff aufrecht wachsende, standfeste Ziergras erreicht Höhen von 1 m bis 1,50 m und wuchert nicht.

Storchschnabel (Geranium Hybride ‘Rozanne’): Diese 30 bis 60 cm hoch werdende, stark wachsende Staude zeigt ab Juni bis zum Einsetzen des Frostes violettblaue, große Blüten.

Herbstanemone (Anemone tomentosa ‘Serenade’): Die von August bis Oktober dunkelrosa blühende Staude soll 50 cm hoch werden und gilt als Bienenweide.

Chinesische Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides): Der ausläufertreibende Bodendecker ist für sonnige, trockene Beete geeignet, bildet blaue Blüten und ist wegen seiner roten Herbstfärbung beliebt.

Das Gras pflanzte ich als lange Reihe entlang des Zaunes. Die Stauden ordnete ich links und rechts davon in Reihen an. Den Boden mulchte ich mit Holzhäckseln, um mir das Unkrautjäten zu ersparen.

Begeistert vom Reitgras

Nachdem ich die Hecke im Mai 2010 gepflanzt hatte, erreichte das Reitgras bis zum Herbst eine Höhe von 1,30 cm. Die Anemonen als klassische Schattenpflanzen hatten mit zu viel Sonne zu kämpfen.
Storchschnabel und der Bodendecker Bleiwurz entwickelten sich im ersten Sommer sehr gut.

Im Laufe des vergangenen Jahres wurden das Gras und der Storchschnabel so kräftig, dass sie kaum Unkraut in dem Beet hochkommen ließen. Das Reitgras erlangte eine Höhe von 1,50 m und wurde so dicht, dass sie begann, wie eine Hecke zu wirken. Zudem erwiesen sich die Halme als sehr standfest.

Anemonen schwächelten

Zwei Anemonen hatten den ersten Winter nicht überlebt. Die übrigen blieben zart und erreichten lediglich eine Höhe von 20 cm statt der üblichen 50 cm. Nur etwa die Hälfte der verbleibenden Pflanzen entwickelte Blüten.

Die Bleiwurzstauden, die den strengen Winter mit Mühe überstanden hatten, trieben spät aus, entwickelten sich aber an einigen Stellen zu kräftigen Pflanzen mit einem Durchmesser von etwa 20 cm. Blüten setzten alle an. Die rostrote Herbstfärbung bekam nur ein Drittel der Pflanzen.

Der Storchschnabel zur Hofseite entwickelte sich im Jahresverlauf zu einem schönen Blickfang. Die Stauden breiteten sich als dichte Polster bis auf das angrenzende Hofpflaster aus und blühten durchgängig. Zwei Stauden zeigten im Sommer zahlreiche tote Triebe. Ich schnitt die Pflanzen komplett ab, worauf ein Neuaustrieb einsetzte. Der Kontrast zwischen den aufrechten grazilen Gräsern und dem flächigen Storchenschnabel mit seinen großen Blüten war ein toller Blickfang.

Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 5/2012 auf der Seite 103.