Bauanleitung
Ein Sofa für den Garten
Diese Liege lädt zu entspannten Stunden ein. Am richtigen „Schwung“ der Lehne haben Kathrin Homann und ihr Schwiegervater lange getüftelt. Mit Geschick ist die Liege in drei bis vier Tagen gebaut.
Eine bequeme Liege für den Garten, die wünschte sich Familie Homann aus Metelen, Kreis Steinfurt, schon lange. Aber wie lässt sich die perfekte Krümmung der Rückenlehne herausfinden? Schließlich soll sie stützen, aber möglichst nirgendwo drücken.
Bernhard Homann nahm seinen Fernsehsessel zur Hilfe. Die bequemste Position übertrug der 69-Jährige auf ein einfaches Modell aus Restholz. Dann durften verschiedene Familienmitglieder Probe sitzen. Das brachte noch Veränderungen bei der Sitzhöhe, der Kopfstütze und der Sitzfläche. Diese sollte sich leicht nach hinten neigen. Das ausgetüftelte Modell ist auf Menschen zwischen 1,70 und 1,85 m Größe zugeschnitten.
150 m mit der Oberfräse
Die Liege ist ein großes Projekt, das sich mit Geschick in drei bis vier Tagen nachbauen lässt – inklusive der Trocknungszeiten beim Streichen. Fleißarbeit ist vor allem das Anfasen und Schleifen der Kanten. Da hat Tischlerin Kathrin Homann ordentlich Strecke gemacht. Rund 150 m hatte die Oberfräse nach getaner Arbeit „auf dem Tacho“.
Kathrin und ihr Schwiegervater Bernhard verwendeten das Holz einer im Februar umgewehten Hofeiche. Noch besser geeignet ist abgelagertes, getrocknetes Holz. Am günstigsten funktioniert der Nachbau mit Konstruktionsvollholz aus dem Baumarkt oder Holzhandel. Das ist in der Regel Fichte oder Tanne. Dafür müssen Sie die Vorlage an die Standardmaße dieses Holzes anpassen.
Zweimal streichen
Alle Bauteile aus Holz sollten Sie offenporig lasieren, damit das Holz geschützt ist und nach einem Regenguss wieder gut abtrocknen kann. Für den Außenbereich sollte das Holz zweimal gestrichen werden. Bei den Schrauben sind Modelle aus Edelstahl erste Wahl.
Die Breite der Liege ist flexibel. Die Homanns haben sich für 130 cm entschieden, damit zwei Personen nebeneinander sitzen können. Die Liegefläche besteht aus langen Leisten, die auf zwei baugleichen Trägern ruhen. Je breiter die Liege, desto stärker müssen die Leisten sein. Wer ein schmaleres Modell baut, kommt auch mit zierlicheren Latten aus.
Material
Holz (am besten abgelagert und trocken):
- Querschnitt 8 x 12,5 cm: je 2 Abschnitte à 165 cm (Unterkonstruktion), 60 cm (Knie 1), 55 cm (Fuß) und 50 cm (Knie 2), 35 cm (Kopfstütze),
- Querschnitt 8 x 18 cm: 2 Abschnitte à 80 cm (Keil).
Leisten:
- 1 mal 8 x 2,5 x 130 cm
- 28 mal 5 x 2,5 x 130 cm.
Schrauben (alle aus Edelstahl):
- ca. 150 Stück 5 x 60 mm,
- Konstruktionsschrauben: 16 Stück 8 x 160 mm und 8 Stück 8 x 240 mm
Werkzeug und Farbe:
- Handkreissäge,
-Oberfräse mit Rundungsfräser (Radius 5 mm),
- starker Akkuschrauber oder Bohrmaschine, jeweils mit Rutschkupplung, langer 6-mm-Bohrer, 5-mm-Bohrer, 20er-Forstnerbohrer,
- 120er-Schleifpapier, evtl. Band- oder Exzenterschleifer,
- Holzlasur, Pinsel,
- Zollstock und Bleistift
So funktioniert der Nachbau
Für den Zuschnitt braucht es genaue Maße. Auch die Stellen zum Schrauben haben Bernhard und Kathrin Homann präzise gewählt.
Eine bemaßte Skizze der Gartenliege steht ganz oben in diesem Beitrag zum Herunterladen bereit. Wie die Liege gebaut wird, erfahren Sie hier Schritt für Schritt.
1. Holz für die Unterkonstruktion zuschneiden
2. Verbindungen vorbereiten
3. Vorbohren
4. Rundungen fräsen
5. Schleifen
6. Lasieren
7. Montage
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