Mobilität

E-Scooter vs. Tretroller

E-Scooter sind seit dem 15. Juni für Fahrradwege und Straßen zugelassen. Die einen freut´s, die anderen haben Bedenken. Im Check: E-Scooter vs. Tretroller

E-Scooter: Auf den ersten Blick sieht es nach vielversprechender Mobilität der Zukunft aus. Und auf den zweiten? Experte Daniel Stender aus Kreuztal (Kreis Siegen-Wittgenstein) von der Fachzeitschrift „Tretroller-Magazin“ betrachtet den Hype um die E-Tretroller mit Abstand. Seine Erfahrung zeigt, dass sie gegenüber Tretrollern ohne „E“ Nachteile haben.

E-Scooter: klare Nachteile

Umwelt: Herkömmliche Tretroller sind nicht auf Strom angewiesen. Die Herstellung der E-Scooter verursacht CO2-Emissionen. Die Akkus enthalten Nickel, Kobalt, Li­thium – Rohstoffe, deren Gewinnung umweltbelastend ist.

Vorschriften: Die Rechtslage bei „alten“ Tretrollern ist viel klarer. Für sie gelten die Regeln für Fußgänger.

Sicherheit: E-Scooter-Fahren ist gefährlich. Ein Schwachpunkt ist die Bereifung mit Hartgummireifen. Bei Nässe rutschen sie weg. Die großen Luftreifen an herkömmlichen Tretrollern haben den nötigen Grip. Auch das Bremssystem hat seine Tücken. Einerseits bremst ein E-Tretroller nur schleichend ab. Bevor man steht, hat man also einige Meter zurückgelegt – das kann problematisch werden, falls plötzlich ein Hindernis auftaucht. Andererseits führt ein abruptes Abbremsen schnell zum Sturz. E-Scooter-Fans sollten sich mit der Technik vertraut machen und nicht gleich losdüsen.

Praxistauglichkeit: Der „normale“ faltbare Tretroller ist praktischer, weil er mit 7 kg Gewicht leichter ist. Beim Fahren tut man noch etwas für die Gesundheit. Bei einer Entfernung von 1,5 km und einer Geschwindigkeit von 15 km/h hat man diese auch in 6 Minuten gemütlich ohne „E“ zurückgelegt.

Fazit: Daniel Stender appelliert an die Hersteller, bei Bereifung und Bremssystem nachzubessern. Käufern rät er, Vor- und Nachteile abzuwägen. Das Unfallrisiko darf man nicht unterschätzen.


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