Radfahren im Winter

E-Bike: Tipps für mehr Reichweite

Ausgerechnet wenn man bei der Kälte schnell nach Hause will, gibt das E-Bike seinen Geist auf. Mit dem richtigen Management halten die Akkus trotz Kälte lange durch. Unsere 10 Experten-Tipps für mehr Reichweite.

Ausgerechnet wenn man bei der Kälte schnell nach Hause will, gibt das E-Bike seinen Geist auf. Muss man deswegen im Winter auf das Fahrrad mit eingebautem Rückenwind verzichten? Nein. Der Energieschwund des Akkus ist ein normaler Vorgang. „Die Lithium-Ionen bewegen sich in einem dickflüssigen Elektrolyt. Bei Kälte fließt die Substanz zäher, weswegen weniger Ionen vom Minus- zum Pluspol gelangen“, erklärt der Pressedienst Fahrrad und nennt zehn Tipps für mehr Reichweite trotz kalter Temperaturen.

Tipps zum Akku

  • 1) Akku laden: Die Außentemperatur muss stimmen, damit der Stromspeicher vollständig und richtig aufgeladen werden kann und keinen Schaden nimmt. Das heißt, nach der Fahrt in der Kälte solange mit dem Aufladen warten, bis der Akku Zimmertemperatur erreicht hat. Außerdem sollte der Lithium-Ionen-Akku nicht komplett leergefahren werden, wie es bei Nickel-Cadmium-Akkus nötig ist, sondern noch eine Restladung von zirka 10 % aufweisen. Vorsichtshalber einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen.

    Bei Kälte gehört der Akku nach jeder Fahrt und bei längeren Pausen mit ins warme Haus. (Bildquelle: www.pd-f.de/Arne Bischoff)

    2) Akku drinnen lagern:
    Am liebsten arbeitet der Akku in einem Temperaturbereich zwischen zehn und 25°C. Er sollte bei Raumtemperatur gelagert und geladen und erst bei Fahrtantritt ans Rad gesteckt werden. Nach dem Start muss der Akku ersteinmal warm werden. Bei Kälte „frisst“ dieser Vorgang mehr Energie als bei Wärme.
  • 3) Akku warm anziehen: Um den Akku warum zu halten, kann man eine Neopren-Hülle über den Akku ziehen. Die schützt zugleich vor Kratzern, Nässe oder Streusalz.
  • 4) Volle Unterstützung: Besser mit hoher Unterstützung radeln statt im Eco-Modus. So wird der Akku wegen des höheren Entladestroms eher warm.
  • 5) Bei Pausen ins Warme: Bei längeren Pausen oder während der Arbeitszeit sollte man den Akku vom Rad mit nach Drinnen nehmen, damit er nicht auskühlt.

Reibung killt Reichweite

  • 6) Fahrrad schmieren: Reibung killt die Reichweite. Passen Sie den Reifendruck laut Herstellerangaben an und kontrollieren Sie den Antriebsstrang ( Kette, Ritzel, Zahnräder) regelmäßig. Die Kette mit einem trockenen Tuch reinigen und anschließend etwas Öl auftragen.

Ab und zu etwas Kettepflege betreiben, dann läuft es wieder wie geschmiert. (Bildquelle: www.pd-f-de/Gunnar Fehlau)

  • 7) Motor verträgt Kälte: Im Gegensatz zum Akku ist für den Motor Kälte zumindest bis -25°C kein Problem. Das reicht für die hiesigen Verhältnisse. Eine Abdeckung ist nicht nötig.

Qualität sollte es sein

  • 8) Hochwertige Akkus: Die Zusammensetzung der Elektrolyt-Lösung ist von Hersteller zu Hersteller verschieden. Bei günstigen Akkus kann die Elektrolyt-Flüssigkeit schneller zähflüssig werden. Schlechte Isolierung führt zu Energieverlust.

    9) Ersatzakku für unterwegs: Für lange Strecken empfiehlt sich ein zweiter Akku. Der Ersatzakku sollte isoliert transportiert werden, um nicht auszukühlen. Spezielle E-Bike-Taschen haben ein isoliertes Fach. Man kann den Ersatzakku auch in Stoff wickeln und neben einer Thermoskanne transportieren.

  • 10) Intube-Akkus haben Vorteile: In immer mehr E-Bikes ist der Akku im Rahmen eingebaut. Die sogenannten „Intubes“ sehen nicht nur chic aus, sie haben den Vorteil, dass sich der Akku im Rahmeninneren schneller erwärmt und besser vor Kälte geschützt ist. Doch auch Intubes gehören zum Aufladen und bei längeren Pausen mit ins Haus.


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