Durch die Brille des anderen

„Wie sehen uns Journalisten?“ Auf diese Frage von rund westfälischen 300 Landfrauen antwortete Jörg Sadrozinski, der lange bei der Tagessschau, zuletzt als Online-Redaktionsleiter, gearbeitet hat und seit 2011 die Deutsche Journalistenschule in München leitet.

„Wie sehen uns Journalisten?“ Mit dieser Frage kamen rund 300 Landfrauen zum WLLV-Bäuerinnenforum auf Haus Düsse in Bad Sassendorf, Kreis Soest. Das Thema war: „Ich sehe was, was du nicht siehst – Perspektivwechsel als Erfolgsfaktor.“

„Perspektivwechsel ist wie oft der Schlüssel zur Lösung vieler Konflikte“, eröffnete Regina Selhorst, Präsidentin des Westfälisch-Lippischen Landfrauenverbandes (WLLV) am Dienstag voriger Woche das Forum. Gemeinsam wollten die Landfrauen an diesem Tag durch die Brille der Journalisten auf ihren Beruf schauen. Dafür eingeladen hatten sie Jörg Sadrozinski. Der 53-Jährige leitet die Journalistenschule in München. Sie bildet junge Leute zu Redakteuren aus, die bei Zeitungen und Zeitschriften, im Hörfunk und Fernsehen, in Online-Redaktionen, bei Pressestellen oder als freie Journalisten arbeiten. Ihm galt die Frage, wie, wann und warum Journalisten was berichten.

So arbeiten Journalisten

„In erster Linie müssen Journalisten neugierig und aufmerksam sein. Das bringen die meisten von Haus aus mit“, erklärte der Referent das „Wesen“ der Pressevertreter. „Journalisten sind Neuigkeiten und dem Außergewöhnlichen auf der Spur. Denn sie wollen und sollen ihre Leser informieren und das möglichst neutral,“ sagte Sadrozinski weiter. Dabei sind sie verpflichtet, ethische Grundsätze einzuhalten.

Auch erklärte er, dass die Arbeit der Redakteure rechtlichen Rahmenbedingungen unterliegt. Das heißt, sie müssen Dinge so darstellen, wie sie sind. Nach den Rahmenbedingungen ging der Referent auf die Zwänge ein, denen sein Berufsstand unterliegt. Redaktionen befinden sich im Wettbewerb wie alle anderen Betriebe auch. Um wettbewerbsfähig zu bleiben müssten entweder die Einnahmen steigen oder die Kosten sinken.

Stallluft schnuppern lassen

Zum Abschluss gab Jörg Sadrozinski Tipps, wie Landwirte die Arbeit der Presse verbessern können. Der Ansatz ist, nicht das Problem darzustellen, sondern die Lösung. Nur positive Beispiele verhindern, dass ein einseitig gefärbtes Bild beim Leser oder Zuschauer entsteht. rk

Den vollständigen Bericht lesen Sie im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Folge 8/2017, vom 23. Februar 2017.

Hier geht‘s zum Vortrag von Jörg Sadrozinski beim Bäuerinnenforum (Link unten auf der Seite)