Was ist das System „Haus im Haus“?
Im Grunde ist es eine Trennung zwischen der existierenden Außenhülle als funktionstüchtigem Wetterschutz und der neu geplanten, isolierenden Innenhülle. Die Statik des Bestandsgebäudes muss nicht verändert werden. Im Grunde schiebt man den Kubus, das Haus im Haus, ähnlich einer Schublade in die vorhandene Struktur.
Ist das der zentrale Vorteil der Methode?
Genau. Die Methode spart die Erstellung einer neuen Außenhülle und das reduziert die Baukosten natürlich erheblich. Das vorhandene Gebäude bekommt eine neue wirtschaftliche Nutzung und sorgt damit auch für einen gesteigerten Ertrag. Das Gebäude könnte sogar wieder in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt werden, ohne es maßgeblich zu beschädigen. Teilweise lassen sich dadurch auch geschützte historische Gebäude neu nutzen. Schließlich wird die schützenswerte Substanz nicht angegriffen oder verändert. Ein weiterer Vorteil: Die erforderlichen Baumaßnahmen erfolgen über die gesamte Bauzeit witterungsgeschützt. Das Dach ist schließlich schon da. Deshalb kann ganzjährig gearbeitet werden.
Was sind Nachteile?
Mit der Methode lässt sich die Architektur natürlich wenig verändern. Starke Eingriffe in die Außenhülle steigern die zuvor reduzierten Kosten wieder – im Extremfall auf das Niveau eines Neubaus. Ab einer gewissen Größenordnung können außerdem höhere Anforderungen an den Brandschutz entstehen, je nach Brandlast der Außen- und Innenhülle.
Bei welchen Gebäuden bietet sich das System „Haus im Haus“ besonders an?
Es eignet sich in erster Linie bei historisch geschützten Gebäuden, bei Bauten, die Veränderungen an der Konstruktion schwer vertragen, und bei Gebäuden, bei denen die Maßnahme eventuell wieder rückgängig gemacht werden soll.
In welchem Zustand sollte die Außenhülle sein?
Sie sollte standfest und tragfähig sein. Natürlich auch attraktiv und ansprechend genug für die veränderte Nutzung.
Was sind die technischen und bauphysikalischen Klippen, die es zu umschiffen gilt?
Bei solch einem Vorhaben gibt es die gleichen thermischen und konstruktiven Anforderungen an die Bauphysik wie bei jedem anderen Projekt. Die konstruktiven Fehler sind die gleichen, wie sie im gesamten Bauhandwerk vorkommen können, aber nicht sollten. Sachverstand und Kenntnis der DIN-Normen und anerkannten Regeln der Technik helfen, die verschiedenen Klippen zu meistern.