Brandschutz

Die Küche brennt!

Kochen ist etwas Alltägliches. Deshalb sind viele sorglos. Doch gerade der Herd ist Ursache Nummer eins für Brände im häuslichen Umfeld. Tipps für den Fall der Fälle

Eben schnell Wäsche aufhängen, während das Essen auf dem Herd köchelt. Plötzlich schlagen Flammen aus dem Topf. Jetzt bloß ruhig bleiben und richtig handeln. Aber wie war das noch gleich?

Auch wenn man es schon oft gehört hat, beim Thema Küchenbrände wissen die wenigsten, wie sie richtig handeln, wenn plötzlich Flammen aus dem Backofen, der Mikrowelle oder der Bratpfanne schlagen. Ein Video, das zeigt, dass es viele überracht und ratlos sind, gibt es von der Provinzial bei You Tube. Dazu diese Auffrischung in Sachen Brandschutz und -bekämpfung von der Feuerwehr Münster und der Provinzial.

Der Tatort Küche

„Mehr als ein Drittel der gesamten Brände im häuslichen Umfeld entstehen in der Küche,“ berichtet Mirco Schneider, Leiter der Abteilung Schadenverhütung bei der Provinzial. „Die Ursache eines Herdbrandes ist fast immer menschliches Versagen.“ Eine große Gefahrenquelle sind Elektroherde. Aus Platzmangel oder Bequemlichkeit werden auf den Herdplatten Holzbretter oder Einkaufstüten oder andere brennbare Gegenstände abgestellt. Ist die Herdplatte noch heiß oder wird versehentlich angestellt, kann sich das gravierend auswirken.

Doch nicht immer ist jedoch ein Brand für das Ausrücken der Feuerwehr verantwortlich. „Auch Rauchentwicklung kann Wohnungen unbewohnbar machen,“ warnt Manfred Spitthoff, Fachstellenleiter Vorbeugender Brandschutz bei der Berufsfeuerwehr Münster.

Der Fachmann erklärt, was im Fall der Fälle zu tun ist. Dabei fällt ein Satz, den man nicht oft genug zitieren kann: „Ruhe bewahren und die Feuerwehr über die Notrufnummer 112 alarmieren.“ Spitthoff erinnert an die „W-Fragen“: Wer meldet? Wo ist es passiert? Was ist geschehen? Wie viele Personen sind betroffen/verletzt? Welche Art von Verletzung? Anschließend ist die Anweisung der Leitstelle zu befolgen.

Kleine Brandherde löschen

Bei kleineren Bränden, wenn etwa Toaster, Wasserkocher, Kaffeemaschine oder eben der Kochtopf in Flammen stehen, kann jeder selbst etwas tun. Die erste Maßnahme ist: Stromquelle abschalten bzw. Herd abschalten, Topf vom Herd ziehen und den Deckel drauflegen, um die Flamme zu ersticken.

Ein Fettbrandlöscher aus dem Fachgeschäft hilft, kleine Feuer zu bekämpfen. Von der Idee, eine umliegende (Woll-)Decke zum Löschen zu nehmen, raten die Experten ab: „Ungeschulte bringen sich womöglich selbst in Gefahr“, warnen sie. Spritzen Fetttröpfen an die (Woll)Decke, wirkt sie wie ein Docht. Und es brennt lichterloh.

Haus verlassen

Wichtig ist, dass alle Bewohner auch bei kleinen Bränden das Haus verlassen. Manfred Spitthoff macht deutlich: „Schließen Sie die Türen, um die Rauchentwicklung zu stoppen“. Rauch schränkt die Sicht auf Flucht- und Löschwegen ein. Damit die Feuerwehr schnell an die Unglücksstelle kommt, sollte der Wohnungsschlüssel in der Tür stecken bleiben.

Um einem Brand vorzubeugen, kann man einen „Herdwächter“ installieren. Das Gerät schaltet den Herd ab, bevor es brennt.


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