Das Image der Bauern

"Wir Bauern können so produzieren, wie Ihr es haben wollt, wenn Ihr den entsprechenden Preis dafür bezahlt. Die Supermarktkasse ist die größte Wahlurne der Welt“ richtet Dr. Willi Kremer-Schillings, alias „Bauer Willi“ deutliche Worte an die Verbraucher.

Billig, billig, billig?

Auf dem Kreislandfrauentag Olpe am vergangenen Samstag in Oberveischede referierte der promovierte Agrarwissenschaftler zum Thema „Das Dilemma der Essensmacher“. „Wer ein Hähnchen für 2,79 € kauft, gibt an der Supermarktkasse das Recht ab, sich über Massentierhaltung zu beschweren“ meint der Agrarblogger, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Bild des Landwirts in der Öffentlichkeit so zu präsentieren, dass es Otto Normalbürger verstehen kann. „Jeder Kauf an der Kasse spiegelt wider, wie der Landwirt das Produkt noch einmal produzieren soll.“

Raus aus der Opferrolle

Bauer Willi machte den anwesenden Landwirtinnen Mut, aus der Opferrolle herauszutreten und sich wieder als Unternehmerinnen zu verstehen. Der erhobene Zeigefinger und die Moralkeule helfe keiner Seite, vielmehr sei ein humorhafter Auftritt der Bauern vonnöten. „Zumeist mögen die Leute den persönlich bekannten Landwirt vor Ort, nicht aber die Landwirtschaft als solches.“ Einfachen Lügen von extern zu glauben, sei leichter, als komplizierte Wahrheiten zu begreifen. Kremer-Schillings ist sich sicher: „Meinung wird von denen gemacht, die den Mund aufmachen.“ Da seien Bauern eher zu wortkarg.“

Der Pensionär führte aber auch aus, dass Bauern selbstkritisch sein müssten. „Wenn Du mit 50 km/h über den Feldweg rast und den Spaziergänger einsaust, hat das eine Auswirkung auf die öffentliche Wahrnehmung!“

Kreislandfrauen Olpe

Das Vorstandsteam der Kreislandfrauen Olpe, bestehend aus der Sprecherin Annette Stuff sowie Marianne Dümpelmann und Maria Funke verabschiedeten am Ende der Veranstaltung die langjährige Sprecherin Maria Gabriel sowie Karin Schulte.