"Wie sieht es aus: Wollen wir gleich mal skypen?“ Bis vor Kurzem stellten diese Frage fast nur Leute, deren Verwandte in den USA leben oder deren Kinder im Ausland studieren. Seitdem die Ausbreitung des Coronavirus das soziale Leben lahm gelegt hat, nutzen auch Familienmitglieder, die nur ein paar hundert Meter voneinander entfernt wohnen, diese Art der Kommunikation.
Gemeint sind Video-Chats. Der Vorteil gegenüber einem Telefongespräch: die Personen können sich nicht nur hören, sondern auch sehen. Bei einigen Anbietern können mehrere Personen an einer Unterhaltung teilnehmen.
Skypen über den PC
Der eingangs verwendete Begriff „skypen“ bezieht sich auf einen der bekanntesten Anbieter dieser Art der Kommunikation. Privatpersonen können „Skype“ auf allen drei Gerätetypen kostenlos nutzen: auf Smartphones, auf Tablets sowie auf PCs und Laptops. An den Gesprächen können theoretisch bis zu 50 Personen teilnehmen. Zudem ist es beim Laptop oder PC nicht zwingend notwendig, „Skype“ als gesondertes Programm herunterzuladen. Durch „Skype for web“ ist die Video-Telefonie auch direkt über die Internetbrowser „Microsoft Edge“ oder „Google Chrome“ möglich. Auch für Einsteiger ist die Anwendung daher leicht.
Prüfen Sie vorab, ob eines der beiden genannten Internetprogramme auf Ihrem Gerät installiert ist. Ist das der Fall, genügt es, wenn Sie von einem Ihrer Gesprächspartner einen Einladungslink per E-Mail erhalten. Durch einen Klick darauf öffnet sich ein entsprechendes Fenster im Webbrowser. Über eine solche Einladung ist die Teilnahme an der Unterhaltung auch als Gast möglich – also ohne sich ein eigenes Nutzerkonto anzulegen.
Nachteile von Skype
Doch „Skype“ hat auch Nachteile: Zum einen häufen sich gerade zurzeit Berichte, dass die Server überlastet sind. Zum anderen kritisieren Experten den mangelnden Datenschutz. Skype erfasst zum Beispiel Informationen darüber, wer mit wem wie lange spricht.
Gruppenchat per WhatsApp
Mangelnder Datenschutz ist auch ein Nachteil, wenn die beliebte Smartphone-App „WhatsApp“ für Video-Chats zum Einsatz kommt. Datenschützer weisen unter anderem darauf hin, dass der Anbieter schon mit der bloßen Installation auf dem Smartphone sämtliche Kontakte ausliest und verwertet. Vorteile dieser App: Da sie fast jeder auf seinem Smartphone installiert hat, lassen sich viele Freunde und Verwandte erreichen. #
Und so geht’s: Den gewünschten Kontakt in der App aufrufen und auf das Kamera-Symbol tippen, das oben in der Leiste neben dem Namen zu sehen ist. Auch Gruppen-Video-Chats sind möglich. Ein Weg, einen solchen Chat einzurichten: Tippen Sie in einem laufenden Video-Gespräch oben rechts auf das kleine Symbol einer Person mit einem Pluszeichen. Auf diese Weise können Sie zwei weitere Personen zum Video-Chat einladen.
Sichere Alternative zu Skype und Co: „Signal“
Wer auf den Schutz seiner Daten Wert legt, für den ist der Messenger „Signal“ eine gute Alternative. Genauso wie WhatsApp eignet er sich sowohl zum Versenden von Textnachrichten als auch für Video-Chats. Allerdings sind hier keine Gruppen-Unterhaltungen möglich. Der große Pluspunkt: Da „Signal“ sich über eine Stiftung finanziert, steht die App – anders als der ebenfalls empfehlenswerte Messenger „Threema“ – kostenlos zur Verfügung.
Das erleichtert es einem enorm, Freunde zum Wechsel zu Signal zu bewegen. „Signal“ eignet sich sowohl für Android-Smartphones als auch fürs iPhone. Außerdem ist das Programm in einer sogenannten Desktop-Variante für Unterhaltungen über PC oder Mac erhältlich.
Auch bei der Videochat-Anwendung „Facetime“ von Apple sind die Daten sicher. Großer Nachteil: Da die App für Android-Geräte nicht zur Verfügung steht, müssen beide Gesprächspartner ein iPhone besitzen.
Was für ein Gerät benötige ich für Video-Chats?
Wer per Video-Chat mit Freunden oder Familienmitgliedern sprechen möchte, kann dafür je nach Anbieter sowohl das Smartphone als auch ein Tablet, einen Computer oder einen Laptop nutzen. Bis auf Tablets sind die Geräte sind in der Regel bereits mit Mikrofon und Kamera ausgestattet. Achten Sie jedoch darauf, dass diese Funktionen auch aktiviert sind. Ein Standgerät zu nutzen, hat den Vorteil, dass das Bild ruhig und damit gut zu erkennen ist. Beim Chat über das Smartphone können Sie sich dafür frei bewegen. Außerdem ist die Datenübertragungsrate geringer. Das kann bei einer langsamen Internetverbindung nützlich sein. Und noch ein Tipp: Stellen Sie sicher, dass der Akku Ihres Geräts geladen ist. Sonst nützt auch die beste Internetverbindung nichts.