Rund 5000 Betriebs- und Haushaltshilfen sind bundesweit für die Maschinenringe tätig. Drei von ihnen wurden nun mit dem "Betriebshelfer Award" für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet.
Große Willenskraft
Den ersten Preis belegt Maxi Fronhöfer vom Maschinenring Traunstein in Oberbayern. „Maxi hat mit 17 Jahren bei einem schweren Arbeitsunfall sein linkes Bein verloren“ sagt Raphael Röckenwagner, Geschäftsführer des dortigen Maschinenrings. Das war kurz vor Beginn seiner Ausbildung zum Landwirt. Die konnte er gar nicht erst antreten. Stattdessen lernte er einen kaufmännischen Beruf, wurde dort jedoch nicht glücklich.
Mit Anfang 20 entschloss er sich, doch noch Landwirt zu lernen. „Die meisten hatten mir davon abgeraten, aber ich habe es durchgezogen, weil ich keinen anderen Beruf haben möchte“, verrät der Betriebshelfer. Das Besondere an Maxi Fronhöfer: Er empfindet seine Geschichte, seinen Mut und seine Willenskraft als gar nicht so besonders. „Es ist eben passiert und ich muss damit jetzt weitermachen“ sagt er mit seinem typischen Grinsen im Gesicht.
"Die gute Seele des Maschinenrings"
Zweite wurde die Haushaltshilfe Maria Bils vom Betriebshilfsdienst in Ahaus im Kreis Borken. Die 57-Jährige ist seit 13 Jahren Haushaltshelferin und laut ihrem Chef Markus Bitter „die gute Seele seines Maschinenrings“. Er hat Maria Bils nominiert, weil er von ihrer empathischen Art und ihrem offenen Herz schwer beeindruckt ist.
„Ich kann Maria in jeden Einsatz schicken, auch, wenn die Einsatzfamilie vom Schicksal hart getroffen wurde“ erklärt Bitter. „Es gibt auch Einsätze, da ist ein Familienmitglied schwer erkrankt oder im schlimmsten Fall verstorben“ sagt Markus Bitter. Eine Haushaltshilfe muss dann nicht nur den Familienalltag aufrechterhalten, sondern auch selbst mit dem Erlebten zurechtkommen.
Über Maria Bils sagt der Geschäftsführer, dass sie genau das kann. „Sie wird innerhalb kürzester Zeit Teil und Stütze der Familie“. Genau das ist es, was die Jury an ihr so überzeugt hat. Maria Bils empfindet die Auszeichnung nicht nur als Ehrung für sich, sondern für ihren ganzen Berufsstand. „Wir sind alles andere als Putzkräfte. Wir sind Familienhelferinnen mit Herz und Seele“ sagt sie sichtlich stolz.
Nach Hofaufgabe Betriebshelfer
Platz drei belegte der 62-Jährige Peter Fink vom Maschinenring Freising. Das Besondere an ihm: Er wurde erst mit 56 Jahren Betriebshelfer. Als klar wurde, dass seine beiden Söhne den Betrieb nicht übernehmen werden, entschieden seine Frau und er sich für die Aufgabe des Betriebs.
Für Peter Fink waren die ersten Monate schwierig. Denn viele Landwirte schauten ihn komisch an, wunderten sich, wieso einer der besten aus ihrem Kreis jetzt als Betriebshelfer arbeitet. Manche sahen in Peters Schritt gar einen Rückschritt. „Das war schwierig für mich und hat mich hart getroffen“ gibt Peter Fink heute zu. Dennoch lies er sich nicht von seiner Entscheidung abbringen. Dieser Mut, dieses Selbstbewusstsein war der Grund, weshalb die Jury sich auch für Peter Fink entschied.