Marion Hermbusche aus Hövelhof im Kreis Paderborn nähte Lederpuschen für ihren Sohn. Diese fanden auch andere Mütter toll. Die heute 49-Jährige entschied sich, mehr aus ihrem Hobby zu machen. Sie meldete ihre Lederpuschenstube 2009 als Kleingewerbe an.
Rattattatta – mit 500 Stichen pro Minute und drei Nadeln stickt die Maschine ein niedliches Fuchsgesicht auf ein Stück Leder. Die Spindeln mit orange-, schwarz- und weißfarbenem Garn drehen sich rasant. Marion Hermbusche schaut auf das DIN-A4-Blatt-große Display neben der vollautomatischen Stickmaschine. Alles läuft wie geschmiert.
Hier in dem ehemaligen Kinderzimmer bei Familie Hermbusche in Hövelhof (Kreis Paderborn) werden Lederpuschen für Kleinkinder digital bestickt und online bestellt, aber analog kreiert und vernäht.
Nähen ist ihr Hobby
„Nähbegeistert war ich immer“, verrät die 49-jährige, 1,86 m große Frau, die sich als Jugendliche ihre Blazer und Hosen oft selbst nähte.
Auf die Idee, Kinderschuhe von Hand zu nähen, kam die dreifache Mutter durch ihr jüngstes Kind: „Ich wollte für meinen Sohn solche Puschen für die Krabbelgruppe haben.“ Also nähte sie aus Jeansstoff und Leder Puschen für den Zweijährigen.
Markus ist heute zwölf Jahre alt und den Puschen längst entwachsen. An den Kinderschuhen hängengeblieben ist allerdings die Begeisterung am Nähen und der Wunsch seiner Mutter, mehr aus ihrem Hobby zu machen.
Von zu Hause arbeiten
In ihren Beruf wollte und konnte die gelernte Arzthelferin nicht zurück, weil sie als Mutter von drei Kindern nicht flexibel war und niemanden zum Aufpassen für die Kleinen hatte. Sie und ihr Mann entschieden, dass sie zu Hause arbeitet.
Da traf es sich gut, dass eine Bekannte jemanden suchte, der Lederpuschen näht, und immer mehr Mütter solche Puschen haben wollen. Aus dem Hobby wurde ein Kleingewerbe. Bald kam ein Onlineshop dazu.
Die 49-Jährige ist zufrieden. Ihr kleines Geschäft ist für sie immer noch auch ein Hobby. „Mit den Lederpuschen verdiene ich ein kleines Zubrot zum Familieneinkommen. Das reicht uns.“
So wird ein Schuh draus
Der Stickautomat hört auf zu rattern und pfeift eine Melodie. Das Fuchsgesicht ist fertig. Jetzt muss Marion Hermbusche die vier Lagen Leder, die sie für den Kinderfuß in Größe 19 zurechtgeschnitten hat, an der Industrienähmaschine zusammennähen. Zum Schluss näht sie noch ihr Logo „Lederpuschenstube“ ein. Denn nur so wird ein Schuh draus.
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