Strenge Regeln

Beerdigungen in Zeiten von Corona

Die Ausbreitung des Coronavirus bringt auch für Bestattungen gravierende Einschränkungen. So manche Beerdigung, die zunächst im klassischen Rahmen geplant war, musste bereits ohne Seelenamt, ohne Sargträger und im ganz kleinen Kreis stattfinden.

In der entsprechenden Verordnung des Landes NRW heißt es: "Zulässig sind Erd- und Urnenbestattungen sowie Totengebete im engsten Familienkreis, wenn die erforderlichen Vorkehrungen zur Hygiene und zur Gewährleistung eines Mindestabstands von 1,5 Metern eingehalten werden." Gottesdienste, auch im Zusammenhang von Trauerfeiern, sind untersagt.

Der Generalvikar des Bistums Münster, Klaus Winterkamp, appelliert die Zahl der Teilnehmer auf ein vernünftiges Maß zu begrenzen, "sodass es weiterhin nicht mehr als die immer wieder kommunizierte Zahl von maximal bis zu 20 Personen sein dürfen". Ebenso gelte weiterhin, dass Beerdigungen möglichst nur im Freien erfolgen sollen. Grundsätzlich seien bezüglich der Beerdigungen die Verfügungen der Städte, Kreise und der Kommunen strengstens zu beachten.

Die Evangelische Kirche von Westfalen betont, dass es weiter möglich sein müsse, in Würde von verstorbenen Menschen Abschied zu nehmen. "Trauergottesdienste sind nach Auffassung der Evangelischen Kirche von Westfalen auch jetzt ein wichtiger Teil der Daseinsfürsorge und -vorsorge, der (...) gewährleistet sein sollte." Deshalb gebe es zurzeit Verhandlungen mit dem Land über Ausnahmeregelungen für Trauergottesdienste.

Treffen am offenen Grab

In der Praxis treffen sich die Trauergesellschaften meist direkt am Grab. Die Gäste tragen sich mit Namen und Adresse in eine Liste ein, die die Friedhofsverwaltung oder der Bestatter für einen begrenzten Zeitraum aufbewahren. So lässt sich im Fall einer Corona-Infektion zurückverfolgen, wer Kontakt hatte.

Grundsätzlich ist der Besuch von Friedhöfen weiter möglich - und viele Familien haben angekündigt, einen Gedenkgottesdienst nachzuholen, wenn sich die Beschränkungen durch das Corona-Virus lockern.