Ausbildung für die Infrastruktur

Wer kümmert sich eigentlich um Abwasser, Abfall und Asphalt? Diese Berufe gelten oft als dreckig und gefährlich. Ihre Ausbildung bietet aber mehr als gedacht. Ideal auch für Kinder vom Hof.

Nordrhein-Westfalen durchziehen mehr als 29  500 km Straße. Pro Jahr werden ­zwischen Rhein und Weser mehr als 2,2 Mrd. m³ Abwasser in kommunalen Kläranlagen gereinigt. Jeder Bundesbürger erzeugt im Jahr mehr als 450 kg Müll. Viele verschwenden keinen Gedanken daran, wer eigentlich die Straßen pflegt, das Abwasser klärt und den Müll entsorgt.

Dahinter stehen Frauen und Männer, die sich ­darum kümmern, dass wir sicher von A nach B kommen, wir nicht im Abfall ersticken und ­unsere Flüsse und Seen sauber bleiben.

Diese Arbeiten gelten als dreckig oder gefährlich. Das Level der Anforderungen ist aber weitgehend unbekannt. Dabei sind auf den Straßen, in den Kläranlagen und Mülldeponien Alleskönner und Fachkräfte gefragt: Sie müssen die naturwissenschaftlichen Grundlagen beherrschen und technische Kenntnisse haben. Außerdem brauchen sie Geschick, Kraft und Ausdauer, um diese wichtigen Aufgaben für unseren Alltag zu meistern. In unserem Schwerpunkt rund um die Ausbildung stellen wir einige dieser Berufe vor.

Die Fachkräfte der Kläranlagen kennen sich mit Chemie und Biologie aus. Auf den Deponien sind sie Experten für Materialbeschaffenheit und Gefahrstoffe und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenmeistereien hantieren mit Motorsägen, Hubkränen und Schneeschiebern. Sie können pflastern und mauern.

Arbeitgeber in diesen Bereichen stellen gerne Kinder vom Hof als Auszubildende ein. Meist bringen sie handwerkliches Geschick mit, sind mit großen Maschinen vertraut und scheuen sich nicht, auch bei Regen oder Minustemperaturen draußen zu arbeiten.
Die Berufe verlangen jungen Menschen also einiges ab, bieten aber auch Sicherheit im öffentlichen Dienst oder bei großen Arbeitgebern. Meist haben sie geregelte Arbeitszeiten – ideal um nebenher noch auf dem Hof zu arbeiten oder irgendwann den Betrieb im Nebenerwerb weiterzuführen. Hinzukommen in der Ausbildung eine überdurchschnittliche Bezahlung und meist ein krisenfester Arbeitsplatz.

Mit unserem diesjährigen Ausbildungsschwerpunkt möchten wir auch allgemein Interesse an einer Ausbildung wecken. In fast allen Bereichen gibt es noch offene Stellen. Auch für die, die zum 1. August noch keinen Platz gefunden haben.
Denn eine Ausbildung ist nicht nur ein praktischer Start ins Berufsleben, sondern bietet immer die Möglichkeit, sich zu erproben und auch ganz neue Seiten jenseits der Schulbank an sich zu entdecken.

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