Zum Landkreis Ammerland im Nordwesten Niedersachsens gehören sechs Gemeinden. Mittendrin liegt das Zwischenahner Meer, der drittgrößte See Niedersachsens mit einer Wasserfläche von 5,5 km2. Bad Zwischenahn als Moorheilbad lockt mit neu gestalteten Kurparks am Meeresufer. Westerstede ist die Kreisstadt und präsentiert sich als Rhododendronstadt. Für reiselustige Gartenliebhaber gibt es bei der Ammerland Touristik einen speziellen Führer zu den schönsten Grünanlagen.
Radeln auf der Ammerlandroute
Das 7000 km lange Radwegenetz im Landkreis Ammerland ist über Knotenpunkte verbunden. Die 164 km lange Ammerlandroute führt rund durch den Kreis. Die 46 km lange Rhododendronroute verbindet die Parks in Westerstede und Gristede mit dem Park der Gärten in Bad Zwischenahn-Rostrup. Das 14 ha große, barrierefreie Gelände bietet rund 40 Mustergärten und umfangreiche Pflanzensammlungen. So finden sich hier ein Wildobstnaschgarten, ein insektenfreundlicher Garten und eine Zierapfelsammlung. Aktuell entsteht ein Klimaschutz-Musterpark. Das Gartenbau-Versuchszentrum der Landwirtschaftskammer und die Niedersächsische Gartenakademie mit Angeboten für Hobbygärtner sind ebenfalls ansässig. Der Park ist bis zum 9. Oktober täglich von 9.30 bis 18.30 Uhr geöffnet. Eine Tageskarte für Erwachsene kostet 12 €.
Rhododendronparks
Das Anhängsel „stede“ in den Ortsnamen der Region kommt aus dem Mittelniederdeutschen und bedeutet so viel wie Platz oder Stelle. Für Liebhaber der Gartenkultur gibt es in den Orten sehenswerte Stellen:
- Westerstede – Ein 2,5 km langer Rundweg führt durch den Rhododendronpark der Familie Hobbie. Auf dem 70 ha großen Gelände sind auch ein Café und eine Baumschule zu finden. Während der Rhododendronblüte bis zum 19. Juni kostet der Eintritt 7,50 €, danach ist er frei.
- Gristede – Die Baumschule Bruns unterhält einen Rhododendron- und Gehölzpark mit Tausenden Pflanzenarten und -sorten. Der Eintritt ist frei.
- Rastede – Die älteste Rhododendronhecke des Ammerlandes wurde 1784 am Schloss Rastede gepflanzt. Heute präsentiert sich die Anlage naturnah im Stil englischer Landschaftsgärten.
Schauanlagen der Baumschulen
Im 19. Jahrhundert wurden viele Ammerländer Bauern zu Gärtnern. Grund war eine Preiskrise bei Weizen. Die humosen, sandigen und teils moorigen Böden, die hohe Luftfeuchte und die geringen Temperaturschwankungen waren ideal zur Kultivierung immergrüner Gehölze, vor allem Rhododendren. Davon zeugen auch die Schaugärten der Baumschulen. Hier zwei Tipps:
- Schaugarten der Baumschule Lorenz von Ehren – 12 000 m2 große Anlage mit Solitärbäumen, 100 Sorten kunstvoll geschnittener Formgehölze und altem Baumbestand. Der Garten ist ganzjährig kostenlos geöffnet. Adresse: Am Willbrok 6, 26160 Bad Zwischenahn.
- Park der Raritäten – Erst 2020 wurde die Anlage auf dem früheren Baumschulgelände von Reiner Wilken in Westerstede eröffnet. Der 70-jährige Gärtnermeister sammelte außergewöhnliche Gehölze. Rund 200 dieser Liebhaberpflanzen sind auf der 6000 m2 großen Fläche zu sehen; ein Schaukasten informiert Besucher. Der professionell gestaltete Park ist ganzjährig kostenlos geöffnet. Adresse: Am Nesterhorn 21, 26655 Westerstede.
Offene Gärten im Ammerland
Am 26. Juni und 31. Juli öffnen private Gärten im Ammerland. Darunter sind Ziele wie der Selbstversorgergarten Naturschule Immenreich, der Bauerngarten zu Jeddeloh in Edewecht und der Landhof Tausendschön in Apen. Infos sind auf der Internetseite der Ammerland-Touristik zu finden.
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