Agrar-Abitur an niedersächsischen Schulen

Drei Jahre bis zum Abi und dann noch zwei Jahre landwirtschaftliche Lehre? Vielen Jugendlichen dauert das zu lange. Ein Modell an vier Berufsbildenden Schulen (BBS) in Niedersachsen zeigt: Es geht auch schneller. Nach etwa vier Jahren haben junge Leute dort sowohl das Abitur als auch den Berufsabschluss „Landwirt/in“ in der Tasche.

Praktische Inhalte integriert

Die verkürzte Dauer kommt dadurch zustande, dass in den drei Jahren im Fachgymnasium bereits Inhalte der praktischen Ausbildung integriert sind. So sind sowohl landwirtschaftliche Betriebspraktika als auch überbetriebliche Ausbildungslehrgänge oder Deula-Kurse während der Schulzeit oder in den Ferien zu besuchen. An das Abitur schließt eine 15-monatige Ausbildungsphase auf einem anerkannten Ausbildungsbetrieb an. Nach der landwirtschaftlichen Abschlussprüfung kann direkt ein Studium folgen. Zugangsvoraussetzung ist die Fachoberschulreife (Realschulabschluss). Das Angebot findet man an den Berufsbildenden Schulen in:

  • Hildesheim (Michelsenschule),
  • Aurich (BBS 1),
  • Bremervörde (Johann-Heinrich-von-Thünen-Schule ) und
  • Cloppenburg (BBS am Museumsdorf).

In Nordrhein-Westfalen gibt es bislang kein vergleichbares Modell. Bei Fragen zum betrieblichen Teil der Ausbildung in Niedersachsen gibt Richard Didam, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, unter der Telefonnummer (0441) 801 317 Auskunft.