Wohin an einem Montag?

„Geöffnet täglich außer montags“ – das gilt für die allermeisten Museen und Sehenswürdigkeiten im Land. Aber was tun, wenn man ausgerechnet an einem Montag ein interessantes Ziel sucht?

Die meisten Museen und öffentlich zugänglichen Baudenkmale bleiben montags geschlossen. Der erste Werktag der Woche ist ihr traditioneller Ruhetag. Das ist fast überall im Land so, auch in den Sommerferien. Aber was macht jemand, der ausgerechnet an einem Montag sehr viel Zeit hat? Was tun, wenn sich Gäste ausgerechnet für diesen Tag angekündigt haben und man ihnen etwas im Land zeigen möchte?

Zum Glück gibt es einige Ziele im Land, die auch an einem Montag besucht werden können. Wir haben uns mal umgeschaut und einige Tipps zusammengetragen.

Bad Sassendorf: Auf einem ehemaligen Bauernhof ist seit 2015 das „Erlebnismuseum Westfälische Salzwelten“ untergebracht, das an die Salz- und Solenutzung in der Region erinnert. In einer Mischung aus Naturwissenschaft, Kultur- und Heimatgeschichte beantwortet es viele Fragen rund ums Salz.
Das Museum (An der Rosenau 2) ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene 6 €, ermäßigt 4 €, für Familien 14 €.
Tel. (0 29 21) 9 43 34 35 – www.westfaelische-salzwelten.de .

Bielefeld: Rund 16 ha groß ist der „Heimat-Tierpark Olderdissen“ im Bielefelder Johannistal, der seit den 1920er Jahren auf einem ehemaligen Meierhof errichtet worden ist. 90 Tierarten und insgesamt 450 Tiere gibt es zu beobachten – und das oftmals aus nächster Nähe, zwischen Wiesen, Teichen und kleinen Waldstücken. Der Tierpark ist täglich rund um die Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Tel. (05 21) 51 29 56 – www.heimat-tierpark-olderdissen.de .

Detmold: Kronleuchter, wandhohe Gobelins, wertvolles Porzellan, edle Möbel – das bekommen Besucher beim Rundgang durch das Residenzschloss zu sehen, dessen Anfänge bis ins Mittelalter zurückreichen. Besucher werden unter anderem durch die reich bestückten Räumlichkeiten des „Roten Saals“, des „Ahnensaals“ sowie in das „Königszimmer“ geführt – es heißt so, seit der Preußenkönig Friedrich I. hier 1711 wohnte. Bemerkenswert auch: Das Schloss ist eines der ältesten Gebäude hierzulande, das über eine elektrische Beleuchtung verfügt hat.
Das Schloss ist täglich von 10 bis 16 Uhr, zwischen April und Oktober täglich bis 17 Uhr bei Führungen zu besichtigen. Sie finden jeweils zur vollen Stunde – außer um 13 Uhr – statt. Der Eintritt kostet für Erwachsene 4,50 €, ermäßigt 2,50 €, Familien 10 €.
Tel. (0 52 31) 7 00 20 – www.schloss-detmold.de .

Dortmund: Das 2016 eröffnete „Binarium – Deutsches Museum für digitale Kultur“ zeigt rund 250 Telespiele und Spielkonsolen sowie 200 Heimcomputer aus 50 Jahren Computergeschichte. Für „digital natives“ genau das Richtige. Wer will, darf einige Ausstellungsstücke sogar ausprobieren, unter anderem einen Flugsimulator oder ein umgebautes Kart-Auto für Videospiel-Rennen.
Das „Binarium“ ist montags sowie mittwochs bis freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet, samstags und sonntags von 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet pro Person 5 €, ermäßigt 4 €.
Tel. (02 31) 53 31 51 25 – www.binarium.de .

Dortmund: Der Titel „Deutsche Arbeitsschutz-Ausstellung“ klingt nicht gerade einladend, und dass diese Ausstellung auch noch eine Einrichtung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ist, macht es nicht besser. Doch niemand sollte sich täuschen lassen: Die DASA ist eines der spannendsten und vielseitigsten Technikmuseen im Land, und mit mehr als 13.000 m2 ist es eines der größten.Wer will, kann in der DASA in das Cockpit eines Düsenjets steigen, Industrieroboter und Elektronenmikroskope ausprobieren, einen „Lärmtunnel“ durchschreiten oder den Arbeitsplatz eines Fluglotsen einnehmen. Weitere Themenfelder drehen sich ums Heilen und Pflegen, Bauwesen, Industrie sowie um die Vermittlung von Nachrichten.
Für Kinder wie Erwachsene ein lohnendes Ziel, für das man mehrere Stunden Besuchszeit einplanen sollte.
Noch bis zum 24. September ist eine Sonderausstellung mit dem Titel „Alarmstufe Rot – eine Ausstellung über Katastrophen und was man daraus lernt“ zu sehen.
Die DASA in Dortmund, Friedrich-Henkel-Weg 1-25, ist montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 8 €, ermäßigt 5 €.
Weitere Informationen unter Tel. (02 31) 90 71 24 79 – www.dasa-dortmund.de .

Havixbeck: Burg Hülshoff, eine für das Münsterland typische, von Gräften und einem weitläufigen Park umgebene Wasserburg, ist der Geburtsort der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848). Wer Natur und/oder Kultur liebt, kommt hier auf seine Kosten. Das Museum im Haupthaus erzählt aus der Geschichte der Adelsfamilie, aus dem Alltagsleben auf so einer Burg und natürlich von der berühmten Dichterin.
Das Museum ist vom 1. April bis 3. Oktober täglich von 11 bis 18.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet pro Person 5 €, ermäßigt 3,50 €, Familien 13 €. Der Eintritt in den Park ist frei.
Tel. (0 25 34) 10 52 – www.burg-huelshoff.de .

Minden: Der Mittellandkanal überquert bei Minden die Weser. Das eindrucksvolle technische Bauwerk, rund 100 Jahre alt und bis heute in Europa einzigartig, ist umgeben von Pumpwerken, Schachtschleusen und Industriehäfen – genau das Richtige also für kleine und große Technikfreunde. Per Fahrgastschiff ist es möglich, das Bauwerk in einer „Kreuz-Fahrt“ näher kennenzulernen. Außerdem stellt das Informationszentrum in Fotografien, Schrifttafeln, Videofilmen und Computeranimationen das Wasserkreuz und das Netz der Wasserstraßen in Deutschland vor. Informativ ist auch der 4 km lange Rundweg.
Die Mindener Fahrgastschifffahrt ist täglich von 9 bis 16 Uhr in Betrieb, Fahrten ab Schachtschleuse finden stündlich statt und kosten pro Person 7 €, ermäßigt 3,50 €.
Tel. (05 71) 6 48 08 00 – www.mifa.com .
Das Informationszentrum (Sympherstraße 12), ist täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet, vom 1. April bis 31. Oktober täglich von 9 bis 17 Uhr, sonn- und feiertags bis 18 Uhr. Der Eintritt mit Besichtigung der Schleuse kostet für Erwachsene 1,50 €, für Kinder 0,80 €.
Tel. (05 71) 6 45 80 – www.wsa-minden.de .

Münster: Etwa 3000 Tiere aus den fünf Kontinenten leben im „Allwetterzoo“: Flamingos und Pinguine, Löwen und Tiger, Kängurus und Erdmännchen und viele andere Tiere. Das Wegenetz zwischen den Gehegen ist mehr als 1 km lang und vollständig überdacht – daher der Name des Zoos. Zum Zoo gehört auch das Westfälische Pferdemuseum. Auf rund 1000 m2 zeigt es die Geschichte und Kultur der Pferdehaltung. Eine Arena bietet Platz für Pferdeshows, der Kinder- und Pferdepark nebenan zeigt verschiedene Pferderassen.
Zoo und Pferdemuseum sind täglich ab 9 Uhr geöffnet und schließen zwischen April und September um 18 Uhr, im Oktober und März um 17 Uhr, zwischen November und Februar um 16 Uhr.
Der Eintritt in den Zoo inklusive Westfälisches Pferdemuseum kostet für Erwachsene 18,90 €, für Kinder (3 bis 14 Jahre) 10,90 €, für Schüler und Studenten 12,90 €.
Allwetterzoo: Tel. (02 51) 8 90 40 – www.allwetterzoo.de .
Pferdemuseum: Tel. (02 51) 48 42 70 – www.pferdemuseum.de .

Münster: Die Universität unterhält hinter dem Schloss einen Botanischen Garten. Er ist mehr als 200 Jahre alt und dient bis heute der Forschung und Lehre, kann aber von allen Interessierten besichtigt werden – ein Ort der Stille und Erholung mitten in der Stadt.Der Botanische Garten ist täglich geöffnet: zwischen Ende März und Ende Oktober täglich von 8 bis 18.45 Uhr, in der übrigen Zeit von 9 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Tel. (02 51) 8 32 38 29 – www.garten.uni-muenster.de .

Münster: Das Westfälische Landesmuseum am Domplatz bleibt normalerweise montags geschlossen. Aber alle zehn Jahre ist das anders, wenn die „Skulptur Projekte“ stattfinden. Diese Freiluftausstellung internationaler Skulpturen-Kunst läuft derzeit wieder. Bis zum 1. Oktober 2017 gibt es also Sonderöffnungszeiten: Das Museum ist täglich 10 bis 18 Uhr, freitags bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 8 €, ermäßigt 4 €, Familien 17 €.
Tel. (02 51) 59 07 01 – www.landesmuseum-muenster.de .

Münster: Das einzige Picassomuseum Deutschlands liegt in Münster Altstadt – und es hat ebenfalls „auch montags“ geöffnet. Das Museum geht auf eine private Sammlung zurück und ist in einem Adelssitz aus dem 18. Jahrhundert untergebracht. Gezeigt werden Grafiken Picassos und seiner Zeitgenossen, vor allem Georges Braque, Henri Matisse und Marc Chagall. Das Museum ist täglich von 10 bis 18 Uhr, freitags bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 10 €, ermäßigt 6 €, Familien 20 €.
Tel. (02 51) 4 14 47 10 – www.kunstmuseum-picasso-muenster.de .

Iserlohn: Die Dechenhöhle und das angeschlossene Deutsche Höhlenmuseum sind vom 1. März bis 30. November täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet, vom 1. April bis 31. Oktober bis 17 Uhr. Besichtigungen der Höhle sind ausschließlich im Rahmen von Führungen möglich. Sie finden täglich um 10.30, 12, 14 und 15.30 Uhr statt, an Wochenenden außerdem um 11.15, 13 und 14.45 Uhr.
Tel. (0 23 74) 7 14 21 – www.dechenhoehle.de .

Raesfeld: Der Tiergarten am Schloss Raesfeld ist zu Renaissance-Zeiten vom Grafen Alexander von Velen als Jagdrevier angelegt worden, daher der Name „Tiergarten“. Es ist also weder Zoo noch Schlosspark, sondern ein weitläufiges Gelände aus Wald, Heide und Wiesen. Die besondere Geschichte des Tiergartens sowie die Flora und Fauna werden im Besucherzentrum vorgestellt. Es ist täglich von 9.30 bis 12 Uhr und 13.30 bis 17 Uhr, samstags von 13.30 Uhr bis 17 Uhr sowie sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Der Tiergarten ist ganzjährig auch außerhalb der Öffnungszeiten zugänglich. Der Eintritt ist frei.
Tel. (0 28 65) 6 09 10 – www.raesfeld.de .

Recke: Im April 1913 sackte zwischen Hopsten und Recke eine kreisrunde Fläche von 100 m Durchmesser 10 m ab. Der Erdkrater füllte sich rasch mit Grundwasser. Dieser „Erdfallsee“ liegt neben dem „Heiligen Meer“, das auf ähnliche Weise vermutlich im frühen Mittelalter entstanden ist. Beide Seen bilden ein 260 ha großes Naturschutzgebiet. Es ist jederzeit zugänglich, der Eintritt ist kostenlos.
Das Westfälische Naturkundemuseum unterhält dort eine Außenstelle (Navi-Adresse: Bergstr. 1, Recke ) und bietet Kurse und Seminare, für die man sich vorab anmelden muss.Von Ende März bis Ende Oktober ist dort eine Ausstellung täglich frei zugänglich, die die Entstehung der Seen sowie deren Flora und Fauna erläutert. Der Eintritt ist kostenfrei.
Tel. (0 54 53) 9 96 60 – www.naturkundemuseum-muenster.de .

Text: Gisbert Strotdrees