Unterwegs in der Hohen Mark

Der Naturpark Hohe Mark erstreckt sich über mehr als 1.000 km2 zwischen Dingden und Dülmen, zwischen Dinslaken und Datteln. Mehr als 19.000 km Wanderwege führen durch den Park. Hinzu kommen zahlreiche Rad- und Reitwege, die wie der Naturpark insgesamt das Rheinland und Westfalen verbinden.

Anfangs diente der Park der sonntäglichen Naherholung vor allem der Industriebevölkerung, er war das „Pantoffelgrün des Ruhrgebietes“, wie die Pressestelle des Kreises Borken kürzlich formulierte. Längst aber ist der Naturpark mehr: Neben einem guten Ort zum Wandern, Radeln oder Reiten ist er auch eine Art (Fort-)Bildungsstätte für Naturerfahrungen geworden.

Kulturelle Überraschungen

Außerdem gibt es eine Reihe kultureller Kleinode zu entdecken, die der „platten Provinz“ kaum zugetraut werden: Das Otto-Pankok-Museum bei Hünxe etwa ist zu nennen, das Römermuseum in Haltern oder auch das Schloss Raesfeld mit seinem barocken „Tiergarten“. Damit ist kein Zoo im heutigen Sinne gemeint, sondern der Begriff der Barockzeit meinte ein künstlich angelegtes Wildgehege. Heute wird dort Rot- und Damwild gehalten.

Der Tiergarten bildet ein wertvolles Stück Gartenbau- und Kulturgeschichte Westfalens. 2004 ist er nach alten Plänen restauriert bzw. neu angelegt worden. Ein Infozentrum, buchstäblich auf die grüne Wiese gesetzt, gibt einen guten Überblick und informiert über die Besonderheiten der Anlage. Es ist seit 2004 auch Sitz des Naturpark-Trägervereins.

Zu den weiteren „Klassikern“ an touristischen Zielen im Naturpark zählen unter anderem:

Die Femeiche in Raesfeld: Sie soll 1000 Jahre alt sein und Platz für die geheimen Femegerichte geboten haben.

Die Waldkapelle bei Groß Reken: Sie diente seit dem 17. Jahrhundert als Rückzugsort für Eremiten.

Das Kloster Marienthal bei Hamminkeln, im Mittelalter gegründet, ist unter Kunstfreunden vor allem wegen seines ungewöhnlichen Friedhofs bekannt: Mehrere Generationen namhafter Bildhauer und Maler haben hier ihre Spuren hinterlassen.

Für Familien mit Kindern besonders attraktiv sind die Kletterparks, Naturerlebnisschulen, Ferienhöfe und Campingplätze. Allein im vergangenen Jahr haben mehr als 54 000 Besucherinnen und Besucher an den öffentlichen Veranstaltungen des Naturparks teilgenommen.

Tipps für Besucher

Die Geschäftsstelle des Naturparks Hohe Mark. Sie ist seit 2004 untergebracht im Informations- und Besucherzentrum Tiergarten Schloss Raesfeld, Hagenwiese 40, 46348 Raesfeld, Tel. (0 28 65) 60 91 13, www.hohemark-westmuensterland.de.

Einen guten Überblick bieten die beiden Broschüren „104 Abenteuer“ und „mal wieder raus“. Sie können kostenfrei von der Internetseite des Vereins geladen werden.