Tag des offenen Denkmals

Sonst nicht geöffnet

An diesem Sonntag laden bundesweit Höfe, Schlösser, Klöster, Parks oder Industriedenkmäler zum einmaligen Besuch ein. Welche Ziele sind im länldlichen Westfalen besonders interessant?

Seit 25 Jahren findet in Deutschland alljährlich am zweiten Sonntag im September der „Tag des offenen Denkmals“ statt. Die Idee hingegen ist deutlich älter – und stammt aus Frankreich. Bereits 1984 hatte der damalige Kulturminister Jacques Lang den Anstoß gegeben, dass einmal im Jahr die Baudenkmäler im Land kostenfrei für jedermann zugänglich sein sollen. Der Europa­rat griff die Idee auf und sorgte dafür, dass sie fast auf dem gesamten Kontinent umgesetzt wird.

Hierzulande ist seit 25 Jahren die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für die Koordination zuständig. Sie meldet, dass in diesem Jubiläumsjahr rund 7500 Baudenkmale, Parks oder archäologische Stätten in Deutschland öffnen.

Auf dem Land zu sehen

Laut Verzeichnis der Stiftung befinden sich davon mehr als 1300 allein in Nordrhein-Westfalen. Manche können auch an anderen Tagen besichtigt werden. Die Mehrzahl der Ziele hingegen ist tatsächlich nur an diesem einen Sonntag, 9. September, zu besichtigen. Von ihnen sind hier solche Ziele zusammengestellt, die in Westfalen entweder etwas mit der Land- und Forstwirtschaft zu tun haben oder einen ländlich-dörflichen Bezug aufweisen.

Arnsberg-Neheim: Das Haus „Neheimer Jäger“ (Mendener Straße 35), als Synagoge gebaut und 1876 eingeweiht, blieb während der NS-Novemberpogrome 1938 unzerstört. Nachdem das Gebäude in den Folgejahren fast verfiel, wurde es 1982 unter Denkmalschutz gestellt und saniert. 2001 erwarb der „Jägerverein Neheim 1834 e. V.“ das Gebäude. Es ist am Denkmaltag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Bad Salzuflen: Das giebelständige Fachwerkhaus (Wenkenstraße 12), erbaut um 1575, stand jahrelang leer und drohte zu verkommen. Das 2015 sanierte Haus ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Castrop-Rauxel: Das Wasserschloss Bladenhorst (Westring 346), erstmals 1266 erwähnt und bis 1580 als Vierflügelanlage im Stil der Lippe-Renaissance umgebaut, diente bis ins 20. Jahrhundert den Adelsfamilien Bladenhorst, Düngelen, Viermundt, Romberg und Weichs zur Wenne als Wohnsitz. Heute ist es unter anderem Sitz einer Zigarrenmanufaktur. Das Schloss ist von 11 bis 16 Uhr geöffnet, Führung um 11 Uhr.

Delbrück-Westenholz: Der Hof Sudhoff (Rieger Straße 77), erstmals 1462 genannt, mit Vierständer-Haupthaus, Speicher aus dem Jahr 1577 sowie Pferdemühle ist von 11.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.

Detmold: Das Vierständer-Längsdielenhaus (Braker Straße 201), 1666 aufgerichtet, ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Detmold-Hakedahl: Das Gut Herberhausen mit Torhaus und Speicher ist von 14 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen stündlich.

Dortmund-Mengede: Das Fachwerkwohnhaus (Große Riedbruchstraße 1), 1773 errichtet, das benachbarte Backhaus und weitere Gebäude, vor einigen Jahren saniert, sind von 10 bis 20 Uhr geöffnet.

Ennigerloh-Westkirchen: Die Galerieholländer-Windmühle, erbaut 1807 bis 1810 und seit etwa 1970 stillgelegt, ist restauriert und kann von 11 bis 17 Uhr besichtigt werden.

Espelkamp: Der Jüdische Friedhof (Auf der Heide), 1827 erstmals erwähnt, mit 82 Grabsteinen, wertvollem Baumbestand und Mauereinfriedung, steht seit 1987 unter Denkmalschutz. Er ist von 14 bis 16 Uhr geöffnet, Führung um 15 Uhr.

Finnentrop: Der ehemalige Rittersitz Gut Ahausen mit Herrenhaus, Park und Wirtschaftsgebäuden lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Das Gut ist von 13 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen nach Bedarf.

Freudenberg-Niederndorf: Der Fachwerkbau „Boos Hus“ (Niederndorfer Straße 62) ist vermutlich um 1500 errichtet und diente als „Bauernhaus der Lehrer“. Es ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Gütersloh: Das dreigeschossige Fachwerkgebäude (Am Alten Kirchplatz 199) wurde am historischen Kirchring auf einem älteren Keller errichtet, in dem Funde aus dem 11. und 12. Jahrhundert gesichert wurden. Das Haus ist zu den Führungen um 10 und 14 Uhr geöffnet.

Gütersloh: Die Hofstelle Nordhorn Nr. 4 (Zum Stillen Frieden 43), ein Zweiständer-Fachwerkhaus von 1730, später auf drei Ständer erweitert, wird derzeit zum Wohnhaus umgebaut und zeigt in vielen Details das frühere Arbeiten und Wohnen. Es ist von 12 bis 16 Uhr geöffnet, Führungen nach Bedarf.

Gütersloh-Isselhorst: Das Dreiständer-Fachwerkgebäude Holtkämperei (An der Lutter 1), 1623 errichtet, zählt zu den ältesten Wohngebäuden und Baudenkmalen des Ortes. Einer der ersten Dorfärzte hat von 1733 bis 1766 in diesem Haus praktiziert. Es ist von 14 bis 18 Uhr geöffnet, Führungen nach Bedarf.

Hamm-Heessen: Schloss Heessen, im 14./15. Jahrhundert errichtet und im 18. Jahrhundert zu einem Drei­flügelbau umgestaltet, beherbergt seit 1957 ein Landschulheim. Es ist von 11 bis 15 Uhr geöffnet, Führungen um 11.30, 13 und 14.30 Uhr.

Hamm-Pelkum: Das Amts- und Kutscherhaus (Kamener Straße 177), entstanden 1905/06, ist von 15 bis 17 Uhr geöffnet.

Hamm-Pelkum: Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus am Pelkumer Kirchplatz, erbaut 1718, wurde kürzlich saniert und zu Wohnzwecken hergerichtet. Es ist von 12 bis 16 Uhr geöffnet, Führungen der Eigentümer und des Architekten nach Bedarf.

Hattingen: Der Hof Waskönig (Hackstückstraße 92), ein teilverschiefertes Fachwerkgebäude im Paasbachtal, war als „Gewerkengehöft“ einer der Ausgangspunkte der Zeche Alter Haase in Sprockhövel. Sie ist von 11 bis 15 Uhr geöffnet – mit Vortrag zur Fachwerksanierung und Besuch von Bergbaurelikten in der Umgebung.

Havixbeck: Das Wasserschloss Haus Stapel (Gennerich 18) mit barocker Vorburg und klassizistischem Haupthaus, erbaut 1719 , ist von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Führung ab 14 Uhr. – Um 17 Uhr „Romantischer Liederabend“ für Sopran und Klavier im historischen Festsaal. Karten und Informationen unter Tel. (01  70) 1  15  84  52.

Herscheid: Der Ahe-Hammer (Schwarze Ahe 19), im 18. Jahrhundert erbaut, ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen stündlich.

Horstmar-Leer: Das Wasserschloss Haus Alst, 1624 im Stil der niederländischen Renaissance erbaut, mit Vorburg, Torhaus und Haupthaus war im 19. Jahrhundert Wohnsitz des Zentrumspolitikers und „Bauernkönigs“ Burghard von Schorlemer-Alst. Das Schloss ist von 10.30 bis 17.30 Uhr geöffnet, Außenführungen um 11 und 15.30 Uhr.

Kierspe: Die Rhadermühle (B 54, Rhadermühle 1) gehörte zum Wasserschloss Haus Rhade und war bis etwa 1960 als Mahlmühle mit Bäckerei in Betrieb. Teile sind wieder instand gesetzt. Die Mühle ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Lage: Das Zweiständerhaus (Rhienstraße 43), erbaut 1663, ist zu den Führungen um 11, 14 und 16 Uhr geöffnet.

Lage: Das Fachwerkhaus (Plaßstraße 1), 1787 bis 1824 als Spritzenhaus erbaut, dann Arrest, beherbergt heute den Lippischen Heimatbund. Es ist zu den Führungen um 11.30, 14.30 und 15.30 Uhr geöffnet.

Lemgo-Brake: Die Historische Ölmühle am Schloss kann von 11 bis 15 Uhr besichtigt werden.

Meschede-Calle: Die Kapelle auf der Schlade (An der L 840), ein achteckiger Bau aus Naturstein mit Schieferdach und Barockaltar, ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Minden-Haddenhausen: Das Weserrenaissance-Wasserschloss von 1616 ist von 12 bis 16 Uhr geöffnet, Führungen um 12, 13.30 und 15 Uhr durch die Eigentümer.

Münster-Amelsbüren: Der Fachwerkspeicher auf Haus Heidhorn (Westfalenstraße 488) ist zu den Führungen um 11.30, 13.30 und 15.30 Uhr geöffnet. Das Torhaus und die Kapelle auf Haus Heidhorn sind zu den Führungen um 10.30, 12.30 und 14.30 Uhr geöffnet.

Münster-Mecklenbeck: Der Speicher auf Haus Kump (Mecklenbecker Straße 252) ist zu den Führungen um 12, 14 und 16 Uhr geöffnet.

Münster-Wolbeck: Haus Reithaus (Kreuzbach 230) mit Bauernhaus (1870), zwei Speichern (1750 und 1795), und Bildstock mit Kalvarienbergrelief (um 1600) ist zur Führung um 14 Uhr geöffnet.

Raesfeld: Das Wasserschloss beherbergt die Akademie des Handwerks. Es ist zu den Führungen um 11, 13 und 15 Uhr geöffnet.

Rheda-Wiedenbrück-St. Vit: Die Alte Ziegelei (Stromberger Straße 55), 1790 erstmalig erwähnt, ist von 11 bis 16 Uhr geöffnet, mit Führungen um 13 und 14.30 Uhr.

Rheda-Wiedenbrück-St. Vit: Das Küsterhaus (Am Lattenbusch 5), ein Vierständer-Fachwerkhaus von 1658 mit jüngeren Anbauten, wird bis 2020 restauriert. Es ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Schloss Holte-Stukenbrock: Das Holter Schloss mit Herrenhaus, Tor, Kapelle und Wirtschaftsgebäuden ist zu den Führungen um 10.30, 12 und 15.30 Uhr geöffnet.

Siegen-Trupbach: Die Kapellenschule (Trupbacher Straße 40), ein Fachwerkbau von 1708/1740, war jahrhundertelang kultureller und religiöser Mittelpunkt des Ortes. Sie ist von 14 bis 16 Uhr geöffnet.

Tecklenburg: Haus Hülshoff, eine Gräftenhof-Anlage der Neurenaissance, wurde aufwendig renoviert. Sie ist von 13 bis 18 Uhr geöffnet, Führungen um 13 und 17 Uhr.

Waltrop: Gut Nierhof (Oberlippe 16), im 14. Jahrhundert erbauter Adelssitz, war ab 1899 Lehrhof für Gemüseanbau und ist seit 1963 verpachtet. Er ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen nach Bedarf.

Warburg-Calenberg: Das Forsthaus Calenberg (Kohlbreite 1), 1885 nach Entwürfen des Kölner Architekten Heinrich Wiethase erbaut, ist von 11 bis 16 Uhr geöffnet.

Wettringen: Haus Rothenberge (Rothenberge 83a), nach Vorbild eines französischen Schlösschens um 1920 entstanden und innen im Stil des Rokoko ausgestattet, gehörte der niederländischen Familie Jordaan van Heek. Seit 1960 ist es Eigentum der Bertha-Jordaan-van-Heek-Stiftung. Das Haus ist von 10 bis 15 Uhr geöffnet.

Gut zu wissen

Das vollständige Programm des Denkmaltages ist über die Internetseite der Deutschen Stiftung Denkmalschutz abrufbar. Alle Bau- und Bodendenkmäler eines Ortes, Kreises oder einer Region können dort mit wenigen Klicks aufgelistet, sortiert und auch zu einem eigenen digitalen Merkzettel zusammengefügt werden. Bei jedem Eintrag finden sich eine Beschreibung, weitergehende Informationen sowie Adressen von Ansprechpersonen.

Weitere Informationen vermittelt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Schlegelstraße 1, 53177 Bonn, Tel. (02 28) 9 09 10.

www.tag-des-offenen-denkmals.de