Es ist eine Frage, die seit Menschengedenken existiert: Gibt es außer uns noch Leben im All? Und wenn ja, wo?
Stück für Stück bringen Forscher Licht ins Dunkel – im wahrsten Sinne des Wortes. Aber dazu später mehr. Im neu umgebauten Planetarium im Landesmuseum Münster können auch Laien an den Fortschritten der Wissenschaft teilhaben. Zurückgelehnt in bequeme blaue Sessel lassen sich fantastische Bilder aus dem All bestaunen und nebenbei eine Menge lernen.
Von Münster aus ins Weltall
Mit einem hochmodernen Sternenprojektor startete das Planetarium 2022 unter anderem auch mit neuen Sternenshows. „Lebendige Welten – Die Suche beginnt“ ist eine davon. Bevor diese losgeht, führt eine Mitarbeiterin die Besucher ins Thema ein. Startpunkt der Reise ins Universum: Münster.
Der westfälische Sternenhimmel erstreckt sich über die 20 m große Sternenkuppel. Die Lichter der Stadt werden ausgeknipst. Wo ist noch mal welches Sternenbild und was war eigentlich ein Lichtjahr?
Der Mond ist 384.400 km entfernt. Das ist eine lange Zahl dafür, dass er der nächstliegende Himmelskörper ist. Um das zu vereinfachen benutzen Wissenschaftler das Licht als Maßeinheit für Längen. Der Mond ist etwa 1,28 Lichtsekunden entfernt. Das heißt genauso lange brauch ein Lichtstrahl von der Erde zum Mond. Bis zur Sonne ist das Licht schon 8,3 (Licht-) Minuten unterwegs. Doch Licht kann weit mehr als nur Entfernungen anzugeben!
Fingerabdruck für Planeten
Das Sonnenlicht erscheint für unser Auge weiß. Wer schon mal einen Regenbogen gesehen hat weiß aber auch: Das Licht enthält viele Farben. Diese Eigenschaft haben sich Wissenschaftler nun zu nutze gemacht. Sie versuchen einen so genannten Spektral-Fingerabdruck von verschiedenen Himmelskörpern zu erstellen. Ein Spektral... – was?
Zurückzuführen ist der Begriff auf das eben genannte Farbspektrum von Licht. Zunächst trifft weißes Licht im Weltall auf Planeten oder Teilchen. Je nachdem auf es da trifft, werden unterschiedliche Farben reflektiert – oder eben nicht. Auf unserer Erde gibt es jede Menge Wasser. Deshalb wird die Farbe blau reflektiert. Mit Hilfe dieser Methode können Forscher zu jedem Himmelskörper einen Spektral-Fingerabdruck erstellen, der Rückschlüsse auf die Beschaffenheit des Objekts zulässt. Gibt es auf dem Planeten eine Atmosphäre, Sauerstoff oder gar Jahreszeiten? Letzteres lässt sich darüber herausfinden, ob sich der Fingerabdruck über das Jahr hinweg verändert. Neuste Technik wie das James Webb-Weltraumteleskop, dass seit Dezember 2021 durchs All fliegt machen solche Erkenntnisse möglich.
Licht ins Dunkel bringen
Schlussendlich kann das Licht nur Hinweise auf außerirdischen Leben geben. Die Oberfläche des Mars wirkt beispielsweise tot. Sein Spektral-Fingerabdruck weist keine Hinweise auf Leben auf. Allerdings könnte es im Inneren des Planeten Orte geben, an denen kleinste Lebewesen überleben könnten. Nichtsdestotrotz: Die Forscher sind mit Hilfe des Lichts etwas auf der Spur und unser Wissen wächst. So trifft es der Titel der Show ziemlich gut: „Die Suche beginnt“.
Informationen für Besucher
Sie finden das Planetarium im LWL-Museum für Naturkunde an der Sentruper Str. 285 in 48161 Münster. Die Showtermine des Planetariums wechseln. Alle Informationen unter:
www.lwl-naturkundemuseum-muenster.de/planetarium
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